Leserbriefe

Wendlingen und Köngen – zwei Corona-Welten

Markus Koller, Wendlingen.

Es gibt derzeit sehr viele Themen, die kontrovers diskutiert werden. Wir sind uns aber anscheinend alle einig, dass Kinder in der Pandemie besonders zurückstecken mussten und es verdienen, so wenig wie möglich unter den Maßnahmen leiden zu müssen. Umso verwunderlicher ist in diesen Tagen ein Blick auf ganz konkrete Regelungen an Schulen und Kindergärten in den beiden Nachbarstädten Köngen und Wendlingen. Erstes Beispiel Laternenlauf im Freien: Kindergarten Hebelstraße in Wendlingen kündigt 3-G mit Maske ab sechs Jahren an, Köngen kündigt keine Einschränkungen an.

Zweites Beispiel Schnelltests an Schulen: in der Gartenschule Wendlingen müssen sich Kinder in der Schule selbst testen und verlieren dadurch wertvolle Unterrichtszeit, an der Burgschule in Köngen ist es möglich, dass sich Kinder selbst zu Hause vor dem Schulbesuch testen (was ganz nebenbei mit gesundem Menschenverstand sehr viel sinnvoller ist, da Kinder im Falle von positiven Testergebnissen erst gar nicht das Schulgebäude betreten).

Wohlgemerkt: Wir sprechen hier von Städten gleicher Größe im gleichen Landkreis, gleiche Schulbehörden – nur durch den Neckar getrennt. Es lässt mich ratlos zurück. Ich muss davon ausgehen, dass die Gründe eine Vermengung von persönlichen Ängsten und Mutlosigkeit der jeweils Verantwortlichen sowie Willkür sind. Wie auch immer man zu den Maßnahmen, Impfungen, 3-G, 2-G, 1-G stehen mag – die Verantwortlichen im Landratsamt, in Rathäusern, Gemeinderäten, Schulämtern und Schulen sollten die Kinder bitte ein möglichst normales Leben führen lassen.

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