Leserbriefe

Wen hat Herr Rülke wirklich im Blick?

Hartmut Gerhardt, Wolfschlugen. Zum Artikel „Autoarbeiter sind Schwarz-Rot egal“ vom 31. Juli. Die Anmerkungen zu Hans-Ulrich Rülkes Interview zur Person drücken es treffend aus: „. . . bekannt für scharfzüngige Reden mit blumigen Vergleichen.“ Allein das aufmerksame Verfolgen der politischen, täglichen Nachrichten in Presse, Funk und Fernsehen widerlegen Rülkes kühne Behauptung, dass nur der FDP das Wohl und Wehe der Autoarbeiter am Herzen liegt. Rülkes Hauptanliegen ist es, die Wirtschaft wo es geht zu fördern. Das hat auch seine Berechtigung. Doch er vergisst dabei das, was unabdingbar dazu gehört: Dass der Arbeiter nicht nur wegen seiner Bedeutung für die Ökonomie von Bedeutung ist. Ebenso wichtig ist es, für sein Wohlergehen ganz allgemein(!), für seine Gesundheit zu sorgen. Und dazu gehört auch in ganz besonderem Maße die Ökologie!

„Wir vertreten die Interessen der Arbeiter in der Auto- und Zuliefererindustrie, denn wir wollen auch den zukunftsfähigen und umweltfreundlichen Verbrennungsmotor“, sagt Rülke. Er vergisst wiederholt: Einen umweltfreundlichen, also sauberen Verbrennungsmotor für Diesel oder Benzin gibt es nicht! Denn der stößt immer außer CO2 weitere umweltschädliche Verbrennungsrückstände aus. Dies ist gerade in verkehrsreichen Städten für die Gesundheit besonders älterer Menschen gefährlich.

War Herr Rülke schon einmal im Europa-Park Rust und hat das Besucheraufkommen dort mit dem auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt verglichen? Das Gedränge in den Gassen der dicht an dicht stehenden Stände auf den Weihnachtsmärkten ist wesentlich höher als in Freizeitparks mit ihren in der Regel weiter auseinander stehenden Fahrgeschäften. Dazu finden Weihnachtsmärkte im Winter statt! Also in einer Hochzeit für Viren aller Art, die sich bei kalter Witterung länger halten und besonders leicht weitergegeben werden können.

Bei ruhigem Nachdenken dürfte Herr Rülke auch selbst auf diese Unterschiede kommen. Und damit wäre seine Frage bezüglich des Interviews beantwortet, warum es einen Unterschied macht, Freizeitparks im Sommer oder Weihnachtsmärkte eben im Winter zu öffnen.

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