Leserbriefe

Weiter Spielbetrieb im Profifußball

Tim Offenbecher, Frickenhausen. Zum Leserbrief „Die Profifußballer und Corona-Maßnahmen“ vom 28. November. Dieses Thema muss man meiner Meinung nach deutlich differenzierter sehen als hier dargestellt. Auf den ersten Blick ist die Sichtweise, dass Bilder von Profifußballern, die sich ohne Abstand auf dem Platz tummeln, in der aktuellen Situation irritierend sind, sicherlich nachvollziehbar. Betrachtet man jedoch die Hintergründe genauer, versteht man warum dies so ist.

Der Profifußball ist mittlerweile nicht mehr alleine Sport im ursprünglichen Sinne, sondern ein großer Wirtschaftszweig, in dem es (leider) um immer mehr Geld geht. Wie in anderen Wirtschaftszweigen auch gibt es hier tausende Arbeitsplätze in den Vereinen. Vertrieb, Marketing, Merchandising, Buchhaltung und so weiter. Ein Profiverein ist aufgebaut wie eine Firma. Aktuell ist es so, dass schon viele Vereine Kurzarbeit haben und die Mitarbeiter finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Hiermit meine ich ausdrücklich nicht die Spieler, die sich mit Sicherheit keine Sorgen um ihre Existenz machen müssen, sondern beispielsweise den Normalbürger, der Fanartikel im Fanshop verkauft. Würde man nun den Spielbetrieb verbieten, würden die überlebenswichtigen TV- Gelder wegfallen und somit mit Sicherheit viele Arbeitsplätze verloren gehen und viele der Vereine Insolvenz anmelden müssen. Für die Vereine gibt es nämlich anders wie bei anderen Wirtschaftszweigen keinerlei staatliche Unterstützung.

Die Spieler werden permanent getestet und haben nahezu nur mit Personen zu tun, die ebenfalls regelmäßig getestet werden. Somit kann man sie nicht mit anderen Gruppen wie beispielsweise Personen des Gesundheitswesens vergleichen, die tagtäglich mit Personen zu tun haben die nicht getestet werden. Unter diesen Gesichtspunkten, die durchaus die Allgemeinheit betreffen, halte ich es für gerechtfertigt, dass der Spielbetrieb im Profifußball unter Einhaltung des komplexen Hygienekonzepts weiterläuft.

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