Leserbriefe

Warum kein Radweg entlang der Straße?

Dietmar Hierl, Oberboihingen. Zum Artikel „Öffnung mit achtmonatiger Verspätung“ vom 29. April. Landstraße L 1250 offen, nur für wen? Eigentlich musste man ja froh sein, dass die L 1250 zwischen Wendlingen und Oberboihingen, nach „nur“ doppelter Bauzeit (für öffentliche Bauvorhaben Weltrekord), jetzt endlich wieder offen ist und auch kein Halsbandschnäpper oder Juchtenkäfer noch einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Nur wenn man jetzt vor Ort sieht, wie weltfremd die Planer Fußgänger und Fahrradfahrer ausgeschlossen haben und auf den Weg am Neckar verbannt haben, kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Schilda wir kommen! Diese Planer sind wohl Studienkollegen von denen vom Berliner Flughafen.

Der angedachte Weg ist bei Hochwasser nicht benutzbar. Außerdem ist er in Teilen bei Regen ein Sumpfweg und in Teilen unbeleuchtet, sodass ein ängstlicher Mensch diesen vom Geschehen abgelegenen Weg bei zunehmender Dunkelheit (auch mit Vollbeleuchtung) wohl eher nicht benutzt und lieber auf der Landstraße sich den Gefahren aussetzt. Irgendwelche „Verwaltungsleute“ entgegnen jetzt bestimmt, dass es hier Vorschriften und Erlasse gibt, warum genau so geplant und gebaut werden musste. Hat mal jemand den gesunden Menschenverstand eingeschaltet und daran gedacht, dass ein Teil dieser Vorschriften auch Sinn macht? Wie zum Beispiel diese aus meiner Wehrdienstzeit: „Ab einer Wassertiefe von 1,20 Meter hat der Soldat selbstständig Schwimmbewegungen aufzunehmen“. Oder die „Schilder-Orgien“ mancherorts, die kein normaler Verkehrsteilnehmer mehr überblicken kann? Was kann man jetzt im Nachhinein noch machen? Schilder aufstellen „Durchgang für Fußgänger und Fahrradfahrer verboten“!

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