Leserbriefe

Vorsicht, bissiger Hund

Walter Scholl, NT-Hardt. Seit Längerem fällt mir auf meiner täglichen Fahrt mit dem Rad ins Büro auf den Feldwegen beim Unterensinger Röhmsee eine ältere Frau mit großem schwarzem Hund auf, die alle Mühe hat, ihn festzuhalten, wenn er Personen oder Radfahrer aggressiv anbellt. Mit großem Respekt weiche ich dieser Gefahr möglichst weiträumig aus, sobald ich sie sehe. Letzten Mittwoch jedoch bog ich am Maisfeld rechts ab und sah die beiden erst direkt neben mir. Der nicht angeleinte Hund raste zähnefletschend und wüst bellend auf mich zu, ich versuchte mit dem Rad zu beschleunigen, um ihm zu entkommen, erfolglos. Er biss mich in den Fuß, ich schrie um mein Leben, versuchte zu entkommen und auf keinen Fall zu stürzen. Er ließ kurz los, ich versuchte mit dem Fuß seinen erneuten Angriff abzuwehren, dabei erwischte er meinen Schuh und riss ihn mir vom Fuß. Das war mein Glück und meine Chance, ihm schnell zu entkommen.

Die Hundebesitzerin schrie zwar die ganze Zeit, bewegte sich aber nicht von der Stelle, um mir in meiner Not zu Hilfe zu kommen. Ich konnte mich hinter einem Maisfeld verstecken, bis sich die Bestie wieder langsam auf den Weg zu ihrer Begleiterin machte und angeleint wurde. Nicht auszudenken was passiert, wenn dies einer Mutter mit Kindern widerfährt.

In meinem Schock fuhr ich wie in Trance in mein Büro. Dort stellte ich fest, dass die Bissverletzung an meinem Knöchel stark angeschwollen war und ich zur Behandlung schnell zum Arzt musste. Um weiterem Schaden vorzubeugen, rief ich beim Rathaus Unterensingen an und schilderte den Vorfall dem Leiter des Ordnungsamtes. Ihn hat jedoch mein Anliegen als Opfer und meine Sorge um die Gefahr, die von einer solchen Bestie ausgeht, nicht berührt. Er sagte mir, dass er dafür nicht zuständig sei und nichts unternehmen könne, wahrscheinlich hätte ich ja nicht mal die Steuernummer des Hundes abgelesen! Ich solle mich doch an die Polizei wenden. Gehört das denn nicht zur Aufgabe „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“?

Ganz in der Nähe ist der Sportplatz durch einen Zaun hermetisch abgeriegelt und mit einem Schild versehen „Kein öffentlicher Spielplatz, Betreten nur unter Aufsicht eines Lehrers erlaubt“! Da untersagt das Bürgermeisteramt einerseits den heute noch bewegungswilligen Kindern das Betreten einer öffentlichen Sportanlage und gleichzeitig unternimmt man gar nichts, um die Gefahr durch eine frei laufende, nachweislich angriffslustige und lebensgefährliche Bestie zu verhindern. Dass die Halterin den gefährlichen Hund nicht im Griff hat, wissen auch andere verängstigte Hundebesitzer.

Als Konsequenz werde ich Feldwege um Unterensingen meiden und rate dies jedem dringend – insbesondere Kindern!

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