Leserbriefe

Von der Politik im Stich gelassen?

Bernd Hummel, Oberboihingen. Oberboihingen – von der Politik im Stich gelassen! Es ist fast unglaublich, was uns Bürgern in Oberboihingen zugemutet wird. Nach der zweimaligen Verlängerung der Sperrung der Verbindungsstraße zwischen Wendlingen und Oberboihingen aufgrund der S21-Baustelle erfährt man mittels Leserbrief, dass jetzt auch noch die noch relativ gut erreichbare Postfiliale im Ort geschlossen werden soll. Man fragt sich da schon, was die Verantwortlichen in der Gemeinde, auf dem Landratsamt, dem Regierungspräsidium und die Landtagsabgeordneten unternehmen, um diese Unannehmlichkeiten in unserer Gemeinde zu verhindern oder wenigstens zu lindern.

Meiner Meinung nach ist das Agieren der Bahn extrem ignorant. Durch die jetzige Umleitungsstrecke über Zizishausen nach Wendlingen spart sich die Bahn das Geld für die ursprüngliche alternative Strecke, nämlich die Verbindungsstraße nach Wendlingen einspurig zu ertüchtigen. Es ist für die Bahn extrem günstig, jeden die Umleitung fahren zu lassen, der Richtung Stuttgart will. Jeder Bürger, der Richtung Wendlingen muss, fährt einen Umweg von circa sieben Kilometer. Für Berufstätige macht das monatlich circa 280 Kilometer an mehr Weg aus. Rechnet man das mal mit dem Selbstkostenbetrag des ADAC für einen Pkw mit 50 Cent pro Kilometer auf den Monat um, so ergibt dies 140 Euro monatlich. Diesen Betrag müsste die Bahn jedem Berufstätigen monatlich ersetzen. Zusätzlich müssten auch andere Bürger für diese Umleitung entschädigt werden. Dies könnten die Behörden mal für ihre Bürger eventuell auch gerichtlich durchsetzen. Hinzu kommt, dass Autos die Luft nicht sauberer machen und die Behörden bereits Maßnahmen ergreifen mussten. Aber ein Konzern, an dem Deutschland stark beteiligt ist, muss darauf wohl keine Rücksicht nehmen – wo ist hier das gute Beispiel? Oft hat man den Eindruck, dass vieles nur leeres Gerede ist. Aber vermutlich denken die Verantwortlichen so: bis zur nächsten Wahl – im Land im Jahre 2021 – ist das wieder vergessen. Und der hiesige Bürgermeister und die Kreisräte wurden ja erst gewählt. Das „Wahlvieh“ vergisst das wieder. Ich kann da nur an jeden Bürger appellieren, dieses Desaster auf dem Wahlzettel zu quittieren.

Sehr ärgerlich finde ich auch, dass die zuständige Behörde mit meiner Meinung nach fadenscheinigen Argumenten es nicht für notwendig erachtet, die Ampel von und zur Daimlerstraße in Oberboihingen abzuschalten. Ich habe zu diesem Thema noch keinen Oberboihinger Bürger gefunden, der meine Meinung nicht teilt. Früher sagte man dazu: stur wie ein Panzer und keinerlei Entgegenkommen für uns Bürger.

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