Thomas Hölderle, NT- Neckarhausen. Inoffizielle Informationen und Gerüchte wurden zur Gewissheit: Die Firma Hugo Boss will nun den Großen Forst mit einem Monsterbauwerk zupflastern. Die Mehrheit unserer Stadträte will das Projekt vor dem Hintergrund sehr fragwürdiger Gewerbesteuereinnahmen und neuer Arbeitsplätze realisieren. Es wäre sehr interessant, der Öffentlichkeit einmal die Rechnung darzulegen, was für unsere Kommune überhaupt hängen bleibt. Außerdem hätte mich auch einmal die Qualität dieser Arbeitsplätze interessiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Bauwerk und die daran geknüpften Arbeitsplätze von solch langfristiger Bedeutung sein werden, dass diese Naturzerstörung zu rechtfertigen ist. Schließlich werden uns täglich die Strukturwandlungen weltweit agierender Unternehmen deutlich vor Augen gehalten.
Den positiven Fakten zu diesem Projekt steht eine Vielzahl von negativen gegenüber: Beste Ackerböden werden unseren nachfolgenden Generationen unwiederbringlich zerstört. Hier wurden jahrzehntelang standortnah und ertragreich Lebensmittel kontrollierbar produziert. Dies wurde unterstützt durch das günstige Kleinklima, das auf dem Großen Forst herrscht (wenig Unwetterschäden). Der Zweck des geplanten Bauwerks hat mit Sicherheit für das nähere Umfeld und unsere Stadt eine weitere Steigerung des Verkehrsaufkommens zur Folge und das in dem Nadelöhr Nürtingen. Wie soll das Abwasserproblem dieses Projekts gelöst werden? Jeder kann sich ausrechnen, welche Wassermengen bei extremen Regenfällen der Kanalisation in kürzester Zeit zugeführt und somit dem Grundwasser entzogen werden.
Die Region, auch die Stadt Nürtingen, will sich dem Tourismus öffnen. Eine solch beispiellose Zerstörung des Landschaftsbilds ist dazu natürlich eine optimale Maßnahme. Dafür darf ein Privatmann aber auf seinem Baumgrundstück nicht einmal eine kleine Feuerstelle aus Steinen einrichten, weil sie das Landschaftsbild stört. Und Garagen sowie Carports müssen natürlich auch zwingend begrünt werden. Bei allen zu treffenden schwierigen Entscheidungen sollten vielleicht auch einmal moralische Spielregeln beachtet werden im Umgang mit den Bürgern, mit den nachfolgenden Generationen, die die Folgen einer solchen Landschaftszerstörungspolitik tragen müssen, und hauptsächlich mit den momentan direkt betroffenen Landwirten. Erstens wird diesen ein großer Teil der Existenzgrundlage entzogen. Zweitens soll diesen Menschen zum Dank dafür auch noch zugemutet werden, neben einer 20 Meter hohen Mauer zu leben! Dies hat zur Folge, dass deren Immobilien auch noch einem sehr hohen Wertverlust unterworfen werden. Ich glaube nicht, dass es sich Herr Heirich oder ein Stadtrat ohne Weiteres gefallen lassen würde, wenn seine Nachbarschaft mit einem solchen Bauwerk geschmückt werden sollte.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...