Leserbriefe

Viele Eindrücke prägen die Kindheit

Hans Fröhlich, Frickenhausen-Tischardt. Zum Artikel „Von den Spuren menschlichen Daseins“ vom 7. Januar. Jeder von uns führt in sich eine Vielzahl von Eindrücken, die unsere Kindheit geprägt haben. Viele von unserer Generation, die knapp vor, während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden, mussten hier in Deutschland als Halb- oder Vollwaisen die Folgen des Krieges aushalten.

Es lagen nicht nur ganze Städte am Boden, sondern die ganze deutsche Tradition – vom Nationalsozialismus entstellt – musste ein neues Antlitz bekommen. Das ehemalige „Land der Dichter und Denker“ und die deutsche Kultur mussten sich ziemlich dem „American Way“ anpassen. Heute ist Deutschland zwar ein Musterbeispiel für Demokratie und Fortschritt, aber unsere Jugend will modern sein und die „alten Modelle“ vergessen, wobei ein Großteil der deutschen Traditionen langsam, aber sicher verloren geht.

Dieser Identitätsverlust kann nur mit einem ausgeklügelten Lehrprogramm in den Schulen minimal wiederhergestellt werden. Der Lernprozess muss unweigerlich auf die Förderung der Begeisterungsfähigkeit unserer Jugend gelenkt werden. Hierzu sind Fragen, die in der Jugend aufkommen, viel wichtiger als all die Antworten auf massive „Kenntnis-Pauk-Programme“. Der wahre und gesunde Patriotismus entsteht auf dem Boden der Kultur, die unsere Vorfahren hinterlassen haben. Der Schöngeist führt zu Pazifismus und Liebe zur Natur.

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