Maike Pfuderer, Stuttgart. Zum Leserbrief „Dem Pendler den Weg zur Arbeit erleichtern“ vom 1. Februar. Den Verkehr von morgen mit den Mitteln von vorgestern regeln, so könnte man die Ziele des Kandidierenden der CDU im Wahlkreis Nürtingen, Thaddäus Kunzmann beschreiben.
Die Filder muss versiegelt werden, koste es was es wolle, dies scheint das Motto des Herrn Kunzmann zu sein. Da spielt es dann auch keine Rolle, dass eine seiner Wahlkreisgemeinden mit knapp 10 000 Bürgern von der Bürgerbeteiligung ausgeschlossen ist. Herr Kunzmann geht damit übrigens ein unnötiges Risiko ein, hier eine Fußangel für den aus der Zeit gefallenen Ausbau zu legen, man könnte ihm auch vorwerfen, dass er die Sorgen der Aichtaler als nachrangig ansieht, schwierig für jemand, der das Amt eines Volksvertreters anstrebt.
Wenn man den Ausbau der B 27 nun mit den Pendelnden begründen will, so muss man eben auch die zu erwartenden Änderungen im Arbeitsverhalten berücksichtigen, mobiles Arbeiten und Homeoffice. Hier liefert die Demografie übrigens durchaus aufschlussreiche Zahlen!
Diese Zahlen gibt es auch zum Verhalten der Pendler. Die angegebenen zwei Drittel, die das Auto bevorzugen, tun das oft aus der Not heraus, dass der ÖPNV fehlt. Hier ist der Ansatz, der die Situation auch auf der B 27 entspannen kann. Dann sind die zwei Drittel sicher nicht in den Asphalt gegossen, den Kunzmann so reichlich über die Filder verbreiten will.
Die Verkehrspolitik wandelt sich, so wie die Ansprüche der Bürger an ihrer Beteiligung oder auch unsere Sprache, die in der Zwischenzeit durchaus geschlechtergerecht verwendet werden kann. Dieser Wandel sollte auch von rechts-konservativen Menschen begriffen werden, wenn sie eine Zukunft haben wollen.
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