Frank-M. Wohlhaupter, Frickenhausen. Zum Artikel „„Die Leute sind ziemlich geschockt“ vom 15. Juli. Jetzt zieht auch ein erfolgreicher, typisch schwäbischer Mittelständler (Balluff in Neuhausen), seit vier Generationen familiengeführt, die Konsequenzen und muss in der Region Personal abbauen. Und das kommt sicher nicht von ungefähr. Ihm werden zwangsläufig weitere Unternehmen folgen (müssen), da unter den hiesigen Rahmenbedingungen tarifgebundener Unternehmen keine wettbewerbsfähige Produktion mehr möglich ist.
Die Anzahl der Urlaubstage, die Wochenarbeitszeit von 35 Stunden, Feiertage, Gleitzeittage, Altersverdienstsicherung und nun T-ZUG, wie sollen die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie dies alles stemmen. Hinzu kommt der Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld, auch in Zeiten der Corona-Pandemie – selbst die Aufzahlung auf bis zu 97 Prozent des ungekürzten Nettoarbeitsentgeltes im Kurzarbeitsfall ist eine Selbstverständlichkeit. Aber unsere Gewerkschafter schert das wenig.
Ganz zu schweigen von dem schlechten Gewissen, das die Kollegen plagen sollte, wenn sie auf die Gehälter der Verwaltungen, dem Handel, den Pflegeberufen in oder außerhalb von Krankenhäusern blicken. Sie sollten rot werden und sich schämen, wenn sie nach noch mehr Freizeit und mehr Entgelt streben. Der Tarifabschluss im Jahr 2018 mit 4,3 Prozent mehr Lohn plus acht zusätzlichen Freizeittagen oder alternativ 27,5 Prozent eines Monatsverdienstes plus Einmalzahlung (zukünftig jedes Jahr) hat dabei das Fass zum Überlaufen gebracht. Und am Ende bezahlen wir die Rechnung mit dem Wegfall des produzierenden Gewerbes am Standort Deutschland.
Sukzessive werden wir das Ausdünnen unseres Industriestandortes miterleben müssen. Wir müssen alle wieder kleinere Brötchen backen und uns mit weniger zufrieden geben. Aber das kommt den Gewerkschaftern nicht in die Tüte. Und ich weiß von was ich spreche. Ich bin den Herren in zahlreichen Verhandlungen mehrfach gegenübergesessen. Was davon bleibt, ist absolutes Unverständnis und Kopfschütteln, von Standortsicherung keine Spur. Corona sollte uns alle wachgerüttelt haben.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...