Leserbriefe

Unterschiedliche Vorstellungen

Rainer Grünenwald, Nürtingen. Zum Leserbrief „Wer streut hier Unwahrheiten“ vom 13. November. Wie Herr Bachmann schreibt, weiß er nicht, auf was für einer Veranstaltung ich war. Ich rede von der Veranstaltung am 2. November, wo unter anderen auch der SPD-Vorsitzende Schmiedel als Gastredner auftrat.

Herr Kurz ist sehr wohl auf das Thema Polizeieinsatz im Schlossgarten eingegangen und hat den Verletzten eine „prozentuelle Mitschuld“ gegeben. Das müssten eigentlich alle Anwesenden – sogar die, die sich keine Notizen gemacht haben – bezeugen können (ich erinnere mich an eine Dame neben mir, die sich sinngemäß derart geäußert hat „. . . dass man halt damit rechnen müsste, verletzt zu werden, wenn man meint, dahin gehen zu müssen . . . die sind doch selbst schuld . . .“.

Bemerkenswert und für sich sprechend ist ferner die Wortwahl, mit der Herr Kurz die Dame im Publikum bedachte, die sich nach den Referaten bei den Fragen mit dem Thema „Polizeieinsatz“ zu Wort meldete. Die Dame hat keineswegs auf dem Thema „herumgehackt“, sie hat lediglich ihre tiefe Betroffenheit und Abscheu ausgedrückt und gesagt, dass sie so etwas Entsetzliches noch nicht gesehen oder erlebt habe.

Herr Kurz hat auch hier wenig bis kein Mitgefühl (außer den ausgetretenen Phrasen „schrecklich“, „darf sich nicht wiederholen“) gezeigt, indem er von dem natürlich sehr unangenehmen Thema wegkommen wollte – mit der nicht gerade originellen Feststellung, dass „der Polizeieinsatz und das Bauprojekt S21 zwei unterschiedliche Themen“ wären. Unterirdischer und platter geht’s eigentlich wirklich nicht mehr.

Auf viele andere Punkte in der Rede von Herrn Kurz, in denen er teilweise zu abenteuerlichen, ja sogar hanebüchenen Schlussfolgerungen kommt, will ich an dieser Stelle nicht eingehen. Mit meinem Leserbrief wollte ich dem „jungen und engagierten“ Herrn Kurz auch nicht an den Karren fahren, wie Herr Bachmann völlig zu Unrecht vermutet. Doch so viele „geschossene Böcke“ wollte ich ihm nicht durchgehen lassen.

Ich möchte mich hiermit in aller Form gegen die Äußerung verwahren, „gezielte Unwahrheiten zu streuen“.

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