Udomar Rall, Nürtingen. Zum Artikel „Kann Gentechnik die Welt ernähren?“ vom 25. Mai. Der Artikel ignoriert wie fast immer einen grundlegenden Aspekt zur Welternährung, vermutlich weil er ein unbequemes Thema beinhaltet. Anstatt auf Teufel komm raus mithilfe von Gentechnik (und auch einseitig orientierter konventioneller Züchtung) immer mehr zu produzieren auf Kosten der Umwelt mit nachhaltiger Zerstörung der Lebensgrundlagen von Mensch, Tier und ganzer Natur sollte endlich Folgendes in den Vordergrund gerückt werden: Der hohe Konsum an Fleisch und anderen tierischen Nahrungsmitteln in den Industrie- und zunehmend auch in den Schwellenländern ist eine Riesenverschwendung an Naturressourcen und gefährdet die jetzige und die zukünftige Versorgung mit Grundlebensmitteln, treibt die Preise in die Höhe.
Schwere Umweltschäden wie Bodenverseuchung und Auslaugung durch Monokulturen, Urwaldrodung, Artensterben, Zerstörung der Kleinbauernkultur, Wasserverseuchung durch Gülle, die gravierendsten Zivilisationskrankheiten und so weiter sind die Folge dieser Unvernunft. Verstärkt wird das Problem durch den Irrsinn mit Biosprit. Die Politik unterstützt die unglaubliche Fehlwirtschaft im Agrarbereich mit Milliarden-Subventionen. Schon ein halbes Jahrhundert gibt es Überproduktionen bei Milch und Butter und seit Jahren auch beim Fleisch. Trotz allem wird die Option, den Fleischverbrauch und die Produktion tierischer Erzeugnisse zu reduzieren, fast tabuisiert.
Ob Wissenschaftler, Journalist oder Landwirt, sie sind ja in der Regel Fleischesser. Das Thema erscheint ihnen nicht appetitlich, obwohl brisant. Dabei wird auch verdrängt, dass das Leben der „Nutztiere“ mitten in Deutschland eine Ungeheuerlichkeit darstellt. Beispiel: Der uns im Schwarzwald benachbarte Aussiedlerhof (keine Massentierhaltung von der Menge her) hält Kühe und Schweine, die seit Jahren kein Tageslicht sahen und nur die Enge, das Dunkel und den Dreck des Stalls kennen. Artgerechte Tierhaltung? Wie lange noch soll das Brühen lebendiger Schweine, das Elend von Hühnern und Puten in Dunkelhaft, die millionenhafte gewissenlose Quälerei und Tötung noch dauern? Können wir nicht wenigstens wieder den Fleischverzehr auf einen Tag begrenzen und ebenso mit dem Fisch verfahren, zum Vorteil für Natur und Gesundheit?
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...