Leserbriefe

Überprüfbare Fakten statt Worthülsen

Bruno Bienzle, NT-Zizishausen. Zum Artikel „Großer Bedarf für Großen Forst“ vom 29. Mai. Wann immer die Befürworter einer Aufsiedelung des Großen Forsts ihre Gebetsmühlen in Gang setzen, die immer gleiche Masche: Worthülsen statt nachprüfbaren Fakten, Nebelkerzen statt belastbaren Argumenten. Die Rede ist von Arbeitsplätzen (neuen, versteht sich), von Gewerbesteuereinnahmen. Wann endlich macht Otmar Heirich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Gewerbezweckverbands Wirtschaftsraum Nürtingen seine Hausaufgaben und legt eine Kosten-Nutzen-Rechnung für das interkommunale Gewerbegebiet Obere Bachhalde vor? Wann endlich auch nimmt die Nürtinger Zeitung ihre Funktion als unabhängiges Medium wahr, das bei offenkundigen Widersprüchen Recherchen anstellt? Für den zweiten Anlauf nach der doppelten Bauchlandung mit dem Investor Boss, der Nürtingen als Druckmittel gegen Metzingen missbrauchte, waren Bürgerbeteiligung und Transparenz verheißen worden.

Wieder mal domm gloffa, dass bei der Suche nach Alternativen das Gewann Großbettlinger Gatter glattweg übersehen, eine Gewerbefläche in der Mitgliedsgemeinde Neuffen kurzerhand ausgeklammert worden war. Soll man da noch an Blauäugigkeit denken, wenn Redakteur Jürgen Gerrmann den obersten Wirtschaftsförderer der Region, Walter Rogg, statistische Erhebungen herbeten und von konkreten Anfragen humsen lässt, ohne Belege einzufordern? Stattdessen darf der Gesprächspartner am Schluss des Artikels betonen, wie sehr ihm der Erhalt wertvoller Böden am Herzen liegt. Aber deshalb könne man doch „interessante Unternehmen nicht einfach wegschicken“. Und dass es solche gebe, auch für den Großen Forst, sei „kein Hirngespinst“. Kein Wort darüber, dass es sich bei den drei letzten Ansiedlungen in der Bachhalde ausnahmslos um Betriebsverlagerungen aus Oberboihingen und Oberensingen handelt.

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