Leserbriefe

Über Verzicht auf das Auto nachdenken

Sonja Utz, Nürtingen. Zum Stadtbalkon und zur Bahnstadt.

Einige der Leserbriefe zum Thema Stadtbalkon sind schockierend. Da wird vorgerechnet, wie viele Autos jetzt welche Umwege fahren müssen, aber auf die Idee, dass man sich bei diesen Umwegen, dem Klimawandel und den Energiepreisen vielleicht auch mal überlegen könnte, ob man jetzt wirklich mit dem Auto fahren muss, und dass es ein mittelfristiges Ziel sein könnte, die Anzahl der Autos zu reduzieren, kommt keiner.

Ich habe mein Auto vor 18 Jahren, als ich nach Amsterdam gezogen bin, verkauft. Ich wohne jetzt seit neun Jahren in Nürtingen und finde es immer noch erschreckend, wie autozentriert hier alles ist.

Jetzt habe ich mir natürlich bewusst nur die Städte an der Bahnlinie nach Tübingen angeschaut und bei der Wohnungssuche berücksichtigt, wie lange ich mit dem Fahrrad zum Bahnhof brauche. Ich sehe auch ein, dass es für manche, die auf den Hügeln wohnen, anstrengender ist, alles mit dem Fahrrad zu machen.

Aber es kann doch nicht sein, dass jetzt selbst bei der Bahnstadt die Anzahl der Stellplätze diskutiert wird. Wie zentrumsnah und gut an den Nahverkehr angebunden will man denn noch sein, bevor man über den Verzicht auf ein eigenes Auto nachdenken kann?

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