Leserbriefe

Sind Bewohner oder Gebäude ein Ärgernis?

Julia Rieger, Nürtingen. Zum Artikel „Gedankenspiele zum Galgenbergpark“ vom 2. Mai. Zum Schluss des Artikels, in dem es um das Naherholungsgebiet Galgenberg geht, steht da: „Eines der größten Ärgernisse für Anwohner und Besucher ist die ,Villa‘.“ Ich muss da dringend widersprechen. Das größte Ärgernis ist die Firma, die unerträglichen Gummigeruch produziert. Im Sommer 2012 gab es mehrere Leserbriefe hierzu, die Firma stinkt immer noch, da noch ein paar Gutachten ausstehen. Herr Haußmann vom Bauverwaltungsamt kann berichten, wie oft das Telefon klingelt, weil besorgte Bürger sich über den Gestank beschweren. Solange dieses Problem nicht gelöst ist, kann der Galgenberg nie und nimmer zum Erholungsgebiet werden. Café und schön ausgestaltete Wege hin oder her.

Die „Villa“ selbst trägt meiner Meinung zur kulturellen Vielfalt bei. Ich bezweifle, dass einer der Bürgerbeteiligten oder die Studierenden sich ernsthaft mit den Villabewohnern, engagierten jungen Nürtinger Bürgern, je auseinandergesetzt hat. Sie bieten jedem Interessierten schon jetzt einen Kaffee an, hat mir einer der Bewohner gesagt. Man muss ja nicht ihre politische Meinung oder ihren Kulturgeschmack teilen. Leider kommt im Artikel nicht klar raus, ob die Bewohner und Besucher der Villa ein Ärgernis sind oder die Architektur und Renovierungsbedürftigkeit des Gebäudes den Anwohnern und Besuchern des Galgenbergs ein Ärgernis ist. Wenn man die Menschen meint, wäre es schlicht respektlos, eine Gruppe als „größtes Ärgernis“ zu bezeichnen.

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