Leserbriefe

Schlechte Erfahrungen mit der Notaufnahme

Karin Käser, Wendlingen. So ist es mir in der Notaufnahme des Kirchheimer Krankenhauses ergangen. Ich habe schon sehr lange Probleme mit dem Blutdruck und bin in kardiologischer Behandlung. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte ich jedoch keinen Befund bekommen. Am 7. Dezember waren die Symptome so schlimm, dass ich aus Angst vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall in die Notaufnahme nach Kirchheim gefahren wurde. Dort wurde ich von einem sehr unfreundlichen Herrn gebeten noch zu warten, da noch viele Patienten vor mir dran seien. So weit okay. Irgendwann wurde ich dann aufgerufen in Zimmer 3 zu gehen.

Dort wartete ich mit einer anderen Patientin auf die Ärztin. Diese fragte mich dann sehr unfreundlich, warum ich nicht zum Hausarzt gegangen sei. Ich antwortete, dass sie doch erst mal meine notierten Blutdruckwerte anschauen sollte. Wenn sie diese dann für in Ordnung halten würde, könne sie mich ja wieder bedenkenlos nach Hause schicken. Nachdem sie diese angeschaut und erneut Blutdruck gemessen hat, meinte sie dann doch, dass sie dann erst mal Blut abnehmen würde. Ich lag dann mehr als zwei Stunden in dem Zimmer ohne Klingelknopf und ohne dass ab und zu jemand nach mir geschaut hätte. Als dann irgendwann mein Sohn, der mich in die Notaufnahme fuhr, hereinkam und fragte, was denn jetzt seither gemacht wurde, antwortete ich, außer dass Blut abgenommen und mir ein Spray verabreicht wurde noch nichts weiter passiert sei. Ich hätte tot sein können, das hätte da niemand gemerkt.

Erst als mein Sohn nachfragte, wie es denn jetzt hier weiterginge, antwortete man ihm, dass die Medikamente erst mal wirken müssten. Ich habe aber bis dahin nur ein Nitrospray verabreicht bekommen. Als er das der Schwester mitteilte, kam jemand und gab mir Tropfen. In der Zwischenzeit war es 23.45 Uhr. Auf die Frage, ob ich diese Nacht im Krankenhaus bleiben sollte, bekam ich wieder eine patzige Antwort. Man sagte mir, das wisse man noch nicht, weil hier alle wegen Schnupfen und anderen Kleinigkeiten kämen und ich zum Hausarzt hätte gehen können. Ich wäre ja zuerst zum Hausarzt gegangen, aber das ist schwierig, wenn dieser geschlossen hat.

Es ist zudem eine Frechheit, einen über Stunden so hohen Blutdruck als Bagatelle abzutun. Wie man da behandelt wird, ist einfach nur unverschämt. Nie wieder werde ich nach Kirchheim ins Krankenhaus gehen. Mittlerweile habe ich den Befund und mein Hausarzt hat mich nach Esslingen eingewiesen. Dort wurde das dann auch ernst genommen, am 12. Dezember operiert und am nächsten Tag entlassen.

Ich habe über 45 Jahre gearbeitet und meine Sozialabgaben abgeführt. Und jetzt im Alter, wenn man wirklich krank ist, muss man sich so behandeln lassen.

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