Leserbriefe

Rücksicht: Ein starkes Wort!

Heidrun Evelyn Bay, Neuffen. Zum Leserbrief Neue Straße mit Radweg vom 27. März. Da ich mich nicht gerne wiederhole und meine Argumente in einem vor mehreren Monaten bereits erschienenen Leserbrief mitgeteilt habe, mache ich es kurz, denn mir hängt das Thema angeblich rücksichtslose Autofahrer mit Verlaub gesagt schon zum Hals raus! Ich schrieb damals, dass Radwege nicht zur Zierde, sondern zum Benutzen seien (egal ob mit oder ohne Zwang durch Behörden) und ich meine, dass das oft auch rücksichtslose Fahren vieler Radfahrer (an einer roten Ampel auf den Gehweg fahren und dann nach der Ampel einfach auf die Fahrbahn drängen oder rechts an einem Lkw vorbei, möglichst noch mit Anhänger, damit der Fahrer bei einer Kollision auch ja schuld ist, um ja nicht eine halbe Minute zu verlieren) nicht gerade zur Lösung des Problems beiträgt. Wenn man den Leserbrief so liest, dann sollte man meinen, dass Radfahrer unverzüglich von der Kirche heilig gesprochen werden sollten und Autofahrer per Sofortdekret dem Teufel zur Verwahrung übergeben werden müssen.

Aber Polemik beiseite! Ich gebe Herrn Epple mit seinem letzten Absatz uneingeschränkt recht, denke aber, dass das Wort Rücksicht nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Radfahrer in der deutschen Sprache vorgehalten wird. Vorfälle wie oben kurz angerissen bemerke ich immer häufiger. Hinzu kommt Fahren im Pulk, möglichst zu dritt nebeneinander auf der Fahrbahn, damit man seine Erlebnisse austauschen kann (was macht es da schon aus aus, wenn man eine Schlange mit zirka zehn Autos hinter sich herfahren lässt, denn schließlich gehört die Welt ja den Radfahrern!). Hinzu kommt, dass es meines Wissens in den Verkehrsregeln keinen Unterschied bei Kraftfahrern gibt, ob diese nun Freizeit- oder Berufskraftfahrer sind, warum sollte es dann Ausnahmen bei den Radlern geben? Ich denke, man sollte endlich mal ernsthaft darangehen, gegenseitige Rücksicht walten zu lassen und alle (auch Radfahrer) sollten sich an Verkehrsregeln halten. Vielleicht sollten nun endlich mal, wie von vielen gefordert, amtliche Kennzeichen an Radfahrer vergeben werden, oder wenigstens Versicherungskennzeichen, wie bei Mofas, eingeführt werden, damit man die an den Rädern sieht. Vielleicht gibt es dann eine echte Chance, das Problem für beide Parteien (Auto- und Radfahrer) zu lösen, denn wenn man ja nicht erkannt und zur Rechenschaft gezogen wird, dann macht es ja auch nichts aus, die Regeln zu verletzen!

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