Leserbriefe

Retten E-Scooter das Weltklima?

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „E-Scooter kommen im Kessel an“ vom 16. August. Es klingt wieder „bescheuert“,  aber  wegen  der  genialen Idee des CSU-Verkehrsministers Scheuer  kommt  jetzt  auch  in  Stuttgart  die US-Firma „Lime“ mit 100 Rollern – „EScooter“ genannt – zum Einsatz, um endlich die Verkehrs-Wende einzuleiten, die nach dem Scheitern von „Stuttgart 21“ an dem Deutschlandtakt der Bahn einen weiteren Rückschlag erlitten hat. In der von einem grünen Oberbürgermeister betreuten Feinstaub-Hauptstadt im Talkessel werden diese Elektro-Roller künftig mit einer Smartphone-App aufgespürt und mit einer Startgebühr von einem Euro fahrbereit gemacht – jede weitere Minute kostet dann 0,25 Cent, also insgesamt 8,50 Euro nach einer halben Stunde. Die Abbuchung erfolgt über US-Bezahldienste, deren Geschäft einschließlich Datensammlung damit auch weiterwächst.

Das mögliche Ziel darf mit 20 Kilometer in der Stunde angesteuert werden, aber nur auf Fahrradwegen und -streifen, wenn diese überhaupt vorhanden sind. Sonst auf der Straße, möglichst ohne Behinderung der Nahverkehrs-Busse und anderer Fahrzeuge. Bürgersteige und Fußgängerzonen wie zum Beispiel die Königstraße sind tabu. Stets beide Hände am Lenker wird empfohlen. Handzeichen zum Abbiegen also schwierig. Nach Gebrauch wird der E-Roller irgendwo „vorschriftsmäßig“ abgelegt. In der Nacht sammeln Lastwagen sämtliche E-Roller ein zum Nachladen und verteilen sie morgens irgendwie sinnvoll wieder in der Stadt.

Es bleibt spannend, ob diese Roller-Verkehrswende zur „Rettung des Planeten“ beiträgt, die jede Woche vor dem grünen Rathaus eindringlich angemahnt wird auf den Demos von „Fridays for Future“ und am 20. September mit einem weltweiten Klimastreik als Auftakt zu einer globalen Aktionswoche – auch in Stuttgart natürlich.

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