Leserbriefe

Regelunterricht unter Corona-Bedingungen

Hartmut Gerhardt, Wolfschlugen. Zu den Artikeln „Schulzwist in der Regierung“ und „Koalitionsstreit über Schulöffnungen“ vom 23. Juni. „Kultusministerin Eisenmann und Ministerpräsident Kretschmann haben dazu ganz unterschiedliche Meinungen“, steht zum Schulzwist auf der ersten Seite der Nürtinger Zeitung.

Wenn man im Innenteil im Artikel „Koalitionsstreit . . .“ weiterliest, stellt man fest, dass die Kontrahenten bezüglich der Fakten gar nicht so weit auseinanderliegen. Kretschmann meint, dass man nach den Sommerferien nicht so weiterunterrichten kann wie vor Ausbruch der Pandemie. Die Kultusministerin strebt einen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen an. Das heißt, dass zu berücksichtigen ist, dass allein 20 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer altershalber und wegen Vorerkrankungen ausfallen werden!

Frau Eisenmann machte schon in den letzten Monaten mehrere Aussagen, die im Schulbetrieb nicht umgesetzt wurden oder umgesetzt werden konnten. So ist auch jetzt das Anstreben eines Regelbetriebs nach den Sommerferien nicht realistisch, weil die Pandemiebedingungen den Stil des neuen Schulbetriebs diktieren werden. Dazu wäre es hilfreich, den Unterricht von nicht gefährdeten Lehrerinnen und Lehrern in der Schule mit einem Beitrag der Gefährdeten, die ja zu Hause arbeiten können, via Internet zu verzahnen.

Dies wäre eine Möglichkeit, dort, wo es sinnvoll ist, Unterrichtende und Unterrichtete für die Arbeit mit dem ganzen Apparat der elektronischen Medien für einen umfassenderen Unterricht „fit“ zu machen. Eine Aufgabe, die bisher leider folgenschwer vernachlässigt wurde! Denn in den letzten Monaten war der Kontakt zwischen Lehrerschaft und Schülerschaft auch über das Internet in den meisten Fällen unbefriedigend.

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