Reinmar Wipper, Stadtrat, Nürtingen. Zum Artikel „Stadt steigt ins Public Viewing ein“ vom 26. Juni. Da bleibt einem doch die Spucke weg: Fünf Minuten vor Schluss steigt die Stadt groß ein und will bei den letzten beiden Deutschland-Spielen im Stadthallenhof mit Public Viewing groß abräumen und bei der Bürgerschaft groß ankommen!
Vier Deutschland-Spiele sind vorüber, viele andere spannende Begegnungen ebenfalls. Mehrere Gastronomen mussten bereits im Vorfeld abwinken: Zu teuer alles für Außenbetrieb, zu kleinkariert, die Auflagen und der Aufwand rechneten sich nicht. Das ist betrieblich korrekt kalkuliert, für Nürtingen aber ein Desaster.
Und nun kommt die Stadt kurz vor knapp daher und sagt: Das geht doch, wir können’s doch, was wollt ihr denn? Wir stellen sogar noch ein paar Bands auf die Bühne und wir haben zwei Gastronomen, die da mitmischen, den Pächter der stadteigenen Zentralbar und den Pächter der stadteigenen Stadthalle.
„Ich möchte nicht wissen, was das die Stadt kostet“, hat heute ein Nachbar zu mir gesagt, der bei uns im Hochhaus das All-Together-Viewing organisiert. Ich aber möchte das schon wissen.
Ich möchte wissen, ob der Aufwand für Sicherheit, Musik und Drumherum allein durch den Umsatz gedeckt ist. Oder zahlen das die Pächter? Deckt das etwa der Steuerzahler? Oder spielen die Bands umsonst? Kommen die Security-Sheriffs für einmal Schulterklopfen? Klappen sich die Bauzäune von alleine hoch? Fällt die teure TV-Wand vom Himmel?
Schon vor zwei Jahren bei der WM ließ die Verwaltungsspitze ihr Ordnungsamt mit den Nürtinger Gastronomen Klein-Klein spielen, um dann aus göttlicher Höhe zu donnern: „Saget meinem Volke, es darf viewen, wie es ihm beliebt. Spruch des Herrn!“ – Hei, da loderten die Dankopfer gen Himmel, da war Freude unter den Menschen. Und jetzt schickt Jupiter erneut seinen Stabsengel aus den Wolken: „Fürchtet euch nicht, siehe, wir verkündigen euch eine große Freude: Die Stadt springt ein für zaudernde Gastronomen!“
Meine Spucke ist immer noch weg.
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