Leserbriefe

Pflegekräfte nicht im Regen stehen lassen

Herbert Schumacher, Nürtingen. Zum Artikel „Es ist gefährlich, wie wir pflegen“ vom 11. Januar. Beim Lesen des ganzseitigen Hintergrundberichts kann es einem passieren, dass der Blutdruck aus der Kontrolle gerät. Sechs Pflegekräfte, fünf Damen und ein Herr schildern von ihren täglichen Erfahrungen und auch Nöten bei ihrer Arbeit auf der Station.

Willi Reiners hat zehn Fragen gestellt. Als Antworten gaben alle sechs Mitarbeiter zusammen „130 Hammersätze“ zu Protokoll. Mit anderen Worten – einen Bericht zum System „Pflege im ,kranken Haus‘“. Die Pflegekräfte haben neben ihrer beruflichen Arbeit mit unzähligen verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen. Dies macht einen sprachlos. Wie sollen diese Menschen das leisten?

Ein nahes Familienmitglied war im letzten Quartal 2017 mehrere Tage in der stationären Behandlung im Kreiskrankenhaus Nürtingen. Für Zuwendung und liebevolle Betreuung sind wir einfach nur sehr, sehr dankbar. Aber man fragt sich, wie soll das auf Dauer für die Menschen gut gehen? Bildlich ausgedrückt: Immer wieder stundenlang im Regen knöcheltief im Wasser auf dem Acker stehen und arbeiten geht nicht.

Bitten wir darum, dass verantwortungsvolle Menschen in Verwaltung, Behörde und Politik zusammen mit den Betroffenen mit Kraft, Mut und Ausdauer einen gemeinsamen, guten Weg finden.

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