Leserbriefe

Nicht gegeneinander, sondern als Team

Farah-Amina Rasool, Nürtingen. Zum Leserbrief „Stadt sollte Schulen gleich berücksichtigen“ vom 11. Mai und zum Artikel „Schulsanierung wird zum Balanceakt“ vom 16. Mai. Schon früh lernten wir an unserer Schule (ich besuche das Hölderlin-Gymnasium), dass man Ziele am besten gemeinsam erreicht, als Team. Und wir alle, die Schulen in Nürtingen, die Stadtverwaltung und der Gemeinderat zusammen sind das „Team Nürtingen“, welches gemeinsam das Ziel der „Schulsanierung“ anstrebt. Doch jedes Team braucht auch Prioritäten, denn alles gleichzeitig umsetzen kann man nicht.

Die Prioritäten hat die Stadtverwaltung festgelegt, nachdem sie die Sanierungsbedürftigkeit aller Schulen überprüft hat und auf dieser Basis ihren Förderungsantrag beim Land stellte. Zuvor hatten sich die Gemeinderäte aller Parteien zumindest vom HöGy schon mehrfach vor Ort ein Bild von dessen Zustand gemacht. Denn es geht hier eben gerade nicht um eine „Designer-Hose“ zum Schnäppchenpreis, also ein Luxusgut, auf das man theoretisch auch verzichten könnte, das aber erschwinglich scheint. Im Gegenteil: Es geht um eine Grundausstattung (Fenster, Heizung und Fassade), womit für alle Schülerinnen und Schüler die allgemein üblichen Lernbedingungen auf allen Stockwerken und zu allen Jahreszeiten und für alle Fächer geschaffen werden.

Dass alle anderen Schulen auch „bedürftig“ in unterschiedlichster Richtung sind, steht für die vier genannten Schulen außer Frage. Dies führt in unseren Augen zu der hoch emotionalen Debatte, die wir gerade miterleben. Die Konkurrenzsituation zwischen den Schulen, die eigentlich verhindert werden soll, wird damit erst geschaffen; Neid ist bei knappen Mitteln vorprogrammiert, egal wie die Entscheidung ausgeht. Vor allem, wenn von der Kommune nicht deutlich geäußert wird, dass Schulen und Kindertagesstätten für die nächsten Jahre oberste Priorität haben.

Wir wollen auf keinen Fall eine „America first“-Politik anstreben. Wir wollen als Team auftreten, nicht nur als Team HöGy, sondern als Team Nürtingen, damit am Ende alle profitieren. Wir würden uns freuen, wenn sich in diesem Gedanken auch die anderen Schulen wiederfinden könnten.

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