Leserbriefe

Müssen uns selbst wehren

Peter Schönhaar, Unterensingen. Zum Artikel Patent auf Sonnenblume: Greenpeace protestiert vom 11. Juli. Der US-Konzern Pioneer versucht beim europäischen Patentamt in München ein Patent auf die Sonnenblume zu erhalten. Der US-Konzern Monsanto will ein Schweine-Gen patentieren lassen, das bei 80 Prozent aller heute lebenden Schweine vorkommt. Diese Patente sind Teil der weltweiten Strategie der Gen-Firmen, die zum Ziel hat, die totale Kontrolle über die Nahrung der Menschheit zu erlangen. Der US-Konzern Monsanto gibt dies ganz offen zu. Sein Wahlspruch lautet: No food shall be grown, that we dont own übersetzt: Es soll keine Nahrung wachsen, die nicht uns gehört. Der Gen-Terrorismus verübt keine spektakulären Anschläge, er arbeitet leise und schleichend, indem er Politik, Forschung und Presse von sich abhängig macht und manipuliert.

So wird Gentechnik-Werbung als Pressebericht getarnt, das Patentrecht so manipuliert, dass Patente auf natürlich vorkommende Gene möglich werden, Kritiker werden mundtot gemacht und als Idioten hingestellt. Wenn dies Erfolg hat, werden in wenigen Jahrzehnten einige wenige Konzerne bestimmen, wie unsere Umwelt aussieht, was wir essen und vor allem, was wir dafür zu bezahlen haben. Bisher schützt uns kein Innenminister vor diesen Firmen. Wir müssen uns daher selbst wehren.

Wir als Verbraucher haben die Macht, dies zu tun, aber es müssen viele mitmachen. Es reicht nicht, wenn sich einige Umweltorganisationen und ein paar Einzelne, die das böse Spiel durchschaut haben, äußern. Es müssen sich die 80 Prozent der Bevölkerung, welche selbst laut Aussage der Gentechnik-Konzerne gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft (Agro-Gentechnik) sind, zu Wort melden. Und auch dies kann leise geschehen, nämlich mit dem Geldbeutel und dem Wahlzettel, indem nur Bio-Lebensmittel gekauft und nur Politiker gewählt werden, die uns vor der Agro-gentechnik schützen.

Zur Startseite