Leserbriefe

Mobilfunk schadet auch der Wildbiene

Jürgen Groschupp. Großbettlingen. Zum Artikel „Gehörnte Kerle rücken in den Fokus“ vom 2. Januar. Martin Klatt, Artenschutzreferent des Naturschutzbunds (NABU) Baden-Württemberg berichtet, dass die Mai-Langhornbiene zur „Wildbiene des Jahres“ auserwählt wurde. Auch, dass die jahrzehntelang stetig intensivierte Landwirtschaft deren Lebensraum und Nahrungsangebot bedroht. Im Ballungsraum Nordrhein-Westfalen (NRW) gelte sie als gefährdet, im dicht besiedelten Berlin sei ihre Art bereits ausgestorben.

Doch auf einen weiteren Störfaktor möchte ich hier hinweisen. Eine hohe Bevölkerungsdichte hat unbestritten eine hohe Dichte von Mobilfunksendeanlagen zur Folge. Wir verzeichnen schon heute eine exzessive Zunahme von Elektromagnetischer Strahlung, die durch den neuen Mobilfunkstandard 5G die gesundheitlichen Lebensbedingungen von Mensch und Tier – auch dieser Biene – dramatisch verschlechtern wird.

Bereits 1973 hat der Biophysiker Dr. Ulrich Warnke, der sich intensiv mit den Gefahren für die Bienen wissenschaftlich befasste, darauf hingewiesen, dass es einen kausalen Zusammenhang mit Mobilfunkstrahlung als Störfaktor gibt. In diesem Sinne folgte 2005 eine Studie von Professor Dr. Hermann Stever, 2006 ein österreichisches Bundesministerium und 2013 die Bienenstudie der Freien Universität Berlin. Sie zeigte, dass der Mobilfunk das Kommunikations- und Navigationssystem der Bienen stört. Im dichten 5G-Netz von NRW, Berlin und bei uns werden wir eines Tages also (nicht nur) die Mai-Langhornbiene vergeblich suchen. Auch in der dort umliegenden intensivierten Landwirtschaft, wie Herr Klett es richtig sagt. Wenn die Verantwortlichen nicht schleunigst umdenken.

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