Dieter Hiemer, Neckartailfingen. Bis jetzt hat es der deutsche Sparer relativ klaglos hingenommen, dass er mittels der Nullzins-Politik der EZB schon seit einiger Zeit kalt enteignet wird. Milliarden in dreistelliger Höhe gingen den konservativen Geldanlegern flöten, womit gleichzeitig hinten herum marode EU-Staaten wie Griechenland mit billigem Geld versorgt werden können. Banken und Versicherungen wissen langsam nicht mehr ein noch aus, denn auch sie spüren die Knute der EZB.
Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass jemand für die Geldpolitik in Europa zuständig ist, der aus einem Land kommt, wo zu Lire-Zeiten gar nicht alle Nullen auf den Geldscheinen Platz hatten: Mario Draghi. Der Italiener treibt mit uns, auf gut Schwäbisch, „’s Michele“.
Wolfgang Schäuble ist das Ganze im Übrigen auch nicht ganz Unrecht, hat er doch dadurch jährlich circa 40 Milliarden mehr in seiner Kasse. Jetzt ist aber eventuell Schluss mit lustig, denn die Volksbank Reutlingen kündigte unlängst in ihrem Aushang Minuszinsen für Sparguthaben an.
Die Menschen sind aufgeschreckt, denn sie sollen nun nicht nur keine Erträge mehr für ihre Anlagen erhalten, sondern sogar noch dafür zur Kasse gebeten werden. Die Folge wird sein, dass viele Leute ihre Guthaben abziehen und unters Kopfkissen, in ein Schließfach oder sonst wohin legen. Aber auch dann werden die Finanzgeier einen Ausweg finden. Schon lange nämlich wird über die Abschaffung des Bargeldes gemunkelt. In diesem Falle würde es kein Entrinnen mehr geben und das Volk wäre vollends der staatlichen Gier ausgeliefert.
Wie schön und beruhigend war es doch noch als es die Deutschen Landeszentralbanken und die D-Mark gab. Als ehemaliger Bankkaufmann tun mir die heutigen Mitarbeiter der Geldinstitute nur noch leid, denn sie sind es, die die hoffentlich irgendwann einsetzende Wutwelle abbekommen werden. Der Krug geht bekanntlich so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...