Leserbriefe

Mehr Gelassenheit beim Impfen

Siegfried Spangenberg, Nürtingen. In diesen schwierigen Zeiten wegen der Corona-Pandemie scheint es mir wichtig zu sein, trotz negativer Erfahrungen sich eine positive Grundhaltung zu bewahren. Deshalb stelle ich zunächst dar, wie ich mich bisher vergeblich um einen Impftermin für mich und meine Frau Bärbel (wir sind 82 und 83 Jahre alt und deshalb in der ersten Priorität) bemüht habe und wie ich damit umgehe. Mindestens zehn Mal habe ich die Nummer 116 117 angerufen. Viermal bin ich sogar durchgekommen. Ein Impftermin konnte mir nicht vermittelt werden. Es fehlt eben genügend Impfstoff. Auch mein heutiger Anruf beim Nürtinger Bürgertreff ergab kein Ergebnis.

Grundsätzlich bin ich sowieso der Ansicht, dass nicht wir über Achtzigjährigen, sondern die Pflegekräfte in Altenheimen und Krankenhäusern in die erste Kategorie für die Impftermine eingestuft werden sollten.

Ich kann also ohne Groll und „Panikattacken“ auf einen Termin warten. Bei meinen Anrufen stellte ich außerdem fest, dass die Menschen am Telefon ausgesprochen freundlich und geduldig zugehört und geantwortet haben. Diese Menschen haben es ja nicht gerade leicht. Sie müssen auch aggressiven Zeitgenossen freundlich begegnen, obwohl sie an der Misere keinerlei Schuld haben und die telefonischen Anwürfe, die sie erhalten, innerlich verkraften. Deshalb scheint es mir wichtig zu sein, diesen Leuten am Telefon – wo und wie immer es geht – den Rücken zu stärken. In diesem Sinne bitte ich uns alle um mehr Gelassenheit. Dann werden wir gemeinsam viel leichter diese große Krise bewältigen.

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