Leserbriefe

Mehr als nur Stuttgarter Bahnhof

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zum Leserbrief „Die Grünen und ihr Spitzenkandidat“ vom 5. Oktober. Fast war ich versucht, den Aufruf eines Möbelhauses zu zitieren, nach dem Herr Främke abgeholt werden möchte. Es ist aber kein Bällebad, in dem sich Herr Främke befindet, es handelt sich um einen demokratischen Prozess, der vor acht Jahren mit einer Volksabstimmung seinen Abschluss fand. Eine Volksabstimmung, in deren Vorfeld wir Grünen sowohl personell als auch finanziell erheblich beigetragen haben. Gerade am Samstag jährte es sich zum achten Mal, dass ich im Kampagnenbüro „Ja zum Ausstieg“ angefangen habe. Wir haben damals gekämpft, die Mehrheit hat anders entschieden und das haben Demokraten eben zu akzeptieren. Mehr als die kritische Begleitung bleibt danach eben nicht. Die Mehrheit ist in der Demokratie nun eben das Entscheidende! Damit wäre im Grunde aber auch wirklich alles gesagt. Hier braucht es auch kein Zitat mehr, nach dem ein Milchprodukt gegessen ist.

Nun aber zu unserem Ministerpräsidenten. Winfried Kretschmann hat sich dafür entschieden, wenn die Wähler das so möchten, für eine weitere Legislatur Ministerpräsident dieses Landes zu werden. Eine Entscheidung, die wir Grünen mit großer Freude und großem Respekt angenommen haben. Und das keineswegs deshalb, weil wir Grünen verblasst wären, wie Herr Främke vermutet. Ganz im Gegenteil. Während Herr Främke zu weiteren gut 400 Montagsdemonstrationen pilgerte, haben wir Grünen bewiesen, dass wir mehr als nur Stuttgarter Bahnhof können.

Wir sind als Partei um gut 50 Prozent gewachsen und damit jünger und vielfältiger geworden. Und wir machen weiterhin die Politik, die der Ministerpräsident am Anfang seiner Amtszeit versprochen hat, die Politik des Gehörtwerdens. Da machen wir weiter, ob es nun Herrn Främke passt oder eben auch nicht!

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