Leserbriefe

LTE und 5G bringen keinen Umweltschutz

Jürgen Groschupp, Großbettlingen. Zum Artikel „Landwirtschaft 4.0 auch für Kleinbetriebe“ vom 15. Juni. Landwirtschaft 4.0 – ein Irrweg! Technik unterstützt heute Landwirte, die vormals mühsame Arbeit auf dem Feld zu erleichtern. Doch nicht jede technisch machbare Neuerung muss ein Fortschritt für Mensch und Umwelt sein. Solchem Irrweg scheint die Nürtinger Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) aber folgen und uns als Fortschritt verkaufen zu wollen. Dabei folgt sie der Strategie der Telekommunikationskonzerne, den LTE- und 5G-Ausbau zu forcieren.

Das baden-württembergische Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz schreibt: „Die Verwirklichung der Anforderungen der digitalen Zukunft in Baden-Württemberg – auch im landwirtschaftlichen Bereich – wird nur per Glasfaser erreichbar sein.“ Nun kann ein Kabel auf dem Feld nicht die Geräte steuern, aber flächendeckende Funktechnik. Wozu die Digitalisierung landwirtschaftlicher Prozesse und ein echtzeitfähiges 5G-Netz? Offensichtlich auch zur Weichenstellung für eine digitalisierte, industrielle Hochleistungslandwirtschaft.

Der Deutsche Landwirtschaftsverlag zeigt unter „agrarheute“, was in naher Zukunft zu erwarten ist (Zitat): „leistungsfähige Datennetzstrukturen mit Glasfaser- und 5G-Verbindungen“. Doch flächendeckende Funktechnik benötigt dazu jede Menge Energie. Kühe mit einem Funkchip im Halsband, der eine SMS zum Befinden des Tiers aufs Handy sendet, gibt es längst. Mit dem Autonomen Auto, dem Internet der Dinge und auch der Landwirtschaft 4.0 soll das Land zum Nutzen der Industriezweige umgebaut werden. Nicht für die landwirtschaftlichen Kleinbetriebe und nicht für die Menschen, die deren gesunde Produkte als Lebensmittel benötigen. Ein „Umwelt- und Ressourcenschutz“ (Zitat HfWU) ist das nicht!

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