Leserbriefe

Lebenslaute gegen Drohnenmord

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Ziviler Ungehorsam und schöne Musik vor der US-Kaserne“ vom 30. August. Welch ein erfreulicher Artikel in der Nürtinger Zeitung: Ausführlich und sachlich wurde über ein friedliches und bewegendes Ereignis vor dem US-Africom in Stuttgart-Möhringen berichtet, als die 80 Musiker der „Lebenslaute“ wieder einmal mit ihrem „Schlussakkord gegen Drohnenmord“ das Ende der gezielten Morde ohne Gerichtsurteil durch weltweit eingesetzte US-Killerdrohnen forderten.

Im Africom werden die Todeslisten der angeblichen Terroristen zusammengestellt, einmal pro Woche von US-Präsident Obama „abgesegnet“ und dann von Joystick-Piloten in Nevada „ausgeführt“ – technisch gelenkt durch den US-Stützpunkt Ramstein in Deutschland. Auch dort haben die Lebenslaute schon musiziert, weil die Bundesregierung dieses Unrecht geschehen lässt, obwohl es gegen das Deutsche Grundgesetz verstößt.

Noch schlimmer: Auch die Bundeswehr soll bald eigene Drohnen erhalten, damit Deutschlands „Weltgeltung“ noch wirksamer praktiziert werden kann. Auch die SWR-Landesschau hat in mehreren Beiträgen über Africom und die Lebenslaute berichtet und auch ein Interview mit dem Rüstungskritiker Jürgen Grässlin gesendet, dem am 10. Dezember im Theaterhaus der Stuttgarter Friedenspreis AnStifter verliehen wird. Grässlin ist auch Träger des Grimme-Preises 2016 für seine Mitwirkung an dem Film „Meister des Todes“, der dubiose Waffengeschäfte der Firma Heckler und Koch aus Oberndorf schildert . Auch dort haben Chor und Orchester der Lebenslaute schon 2012 friedlich protestiert.

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