Leserbriefe

Kluge Lösung im Interesse aller

Hans-Ulrich Funkenweh, Neuffen. Zum Artikel „Unterschriftenaktion schlägt hohe Wellen“ und zum Kommentar „Druckmittel“ vom 8. Juli.

Für die Lesenden der NZ ist es nichts Neues, dass alle Kommunen im Neuffener Tal knapp bei Kasse sind und ungern was rausrücken, zumal wenn das Geld außerhalb des eigenen Kirchturms Verwendung finden soll. Ich bin der DLRG und dem „Förderverein Kleinschwimmhalle“ dankbar, dass sie sich für den Erhalt der Schwimmhalle einsetzen. Die drei Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises haben in Berlin erreicht, dass ein Förderbetrag von drei Millionen Euro zugesagt worden ist. Fehlen noch zwei Millionen zur Deckung der Sanierungskosten; aufzubringen durch Beuren, das damit überfordert ist und auf Unterstützung aus den Nachbargemeinden hofft, deren Kinder vom Schwimmunterricht ja großen Nutzen ziehen.

Wollen die Verantwortlichen in den umliegenden Gemeinden wirklich riskieren, dass dieser Betrag verfällt? Das wäre ein Schildbürgerstreich. Wie man hört, versuchen manche der betroffenen Rathauschefs mit diversen Telefonaten dafür zu sorgen, dass keiner der Kollegen „von der Fahne geht“ und Verhandlungsbereitschaft Richtung Beuren signalisiert. Der Frickenhäuser Bürgermeister Blessing befürchtet gar eine „Politisierung“ (!) der Bürger. Insofern kann ich die „Unruhe“ der Tälesbürgermeister sogar nachvollziehen. Aber: Statt froh zu sein, dass sich Bürgerinnen und Bürger für Kommunalpolitik interessieren, verteufelt er deren Engagement. Welch krudes Politikverständnis kommt denn hier zum Vorschein?

Nein, Ruhe ist eben nicht die erste Bürgerpflicht. Ich traue den Bürgermeistern durchaus zu, eine einvernehmliche, kluge Lösung zu finden. Im Internet finden sich Beispiele von Kommunen, die in ähnlicher Lage auch Lösungen gefunden haben. Nein sagen kann jeder! Es wäre doch nachdenkenswert, rechtzeitig ein Konzept zu erstellen, wie die „Bäderlandschaft“ im Täle langfristig gesichert werden könnte. Auch das Neuffener Schwimmbad wird irgendwann ein Sanierungsfall und könnte dann Hilfe aus den umliegenden Kommunen dringend brauchen. Das wäre vorausschauende Kommunalpolitik, die sich die Menschen wünschen. Nur: das sollte in der Öffentlichkeit passieren, damit die Wählerschaft weiß, wie sich die Kommunen verhalten. Hinter verschlossenen Türen eine Blockadehaltung aufzubauen geht gar nicht. Nicht nur in Kommunalwahlprospekten sollte Transparenz versprochen werden.

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