Leserbriefe

Klagen über den Nahverkehr

Wolfgang Rieger, Köngen. Am Sonntag musste ich an der immer noch provisorischen Bushaltestelle für die Linie 151 Köngen–Wendlingen an der Alten Stuttgarter Straße feststellen, dass bestimmt schon länger als vier Wochen ein Plakat dort hängt, das die Reisenden zur Abfahrt nach Köngen in die Weberstraße verweist. Wenn gerade der Bus nach Köngen davorsteht, liest das Plakat zum Glück keiner, denn der Bus fährt nämlich nach wie vor dort ab.

Die täglichen Pendler kennen diese Missweisung und schütteln nur den Kopf, fremde Reisende aber werden damit erfolgreich zum Narren gehalten. Es hat angeblich schon zahlreiche, aber erfolglose Hinweise an das Busunternehmen gegeben. Ich habe den dort wartenden Linientaxifahrer gefragt, warum es die Firma Schefenacker immer noch nicht schafft, das Plakat zu entfernen. Seine lakonische Antwort „Ich nichts machen können“ ist ein Symptom für den Zustand des Nahverkehrs in der Region.

Wenn Nahverkehr jetzt schon nicht funktioniert, wie wird es dann erst sein, wenn unser Geld in Stuttgart vergraben ist? Die Sirenenklänge, dass dann (also in 20 Jahren) auch für den regionalen Nahverkehr alles besser wird, kann ich nicht mehr hören. Immerhin hat es 30 Jahre gedauert, bis die S-Bahn wenigstens Kirchheim erreicht. Dass sie jemals auch durchs industriereiche Filstal fährt oder gar nach Tübingen, werden wir wohl kaum mehr erleben. Für uns ist aber wichtig, dass wir schnell in Göppingen, Geislingen oder Reutlingen sind und nicht in Bratislava.

Die Bürgermeister landauf, landab sollten sich die Nahverkehrsbedürfnisse ihrer Bürger zu eigen machen und aufhören, im Chor mit der IHK die Legende von der Magistrale Europas zu singen.

Zur Startseite