Harald Sill, Nürtingen-Zizishausen. Zum Artikel „Fürs Tierwohl: 40 Cent mehr pro Kilogramm Fleisch“ vom 3. März. Mit Interesse habe ich gelesen, dass nun ernsthaft über die Verbesserung der Lebensumstände von Tieren diskutiert wird und wie dies finanziert werden soll.
Aber wer ernsthaft fordert, dass für tierische Produkte die Mehrwertsteuer erhöht wird, hat meiner Meinung nach weder in Mathematik, noch in Wirtschaftslehre sonderlich aufgepasst, oder ist ein Lobbyist der Billig-Fleisch-Industrie.
Meine Frau und ich haben nicht erst angesichts von lachhaften lobbybelasteten Tierwohlbeschlüssen entschieden, dass wir uns nicht auf die Politik verlassen.
Wir haben zum Beispiel den Verzehr von Fleisch reduziert und konsumieren sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte weitgehend auf dem Standard von Bioland, Demeter oder Naturland, weil wir mit deren Philosophie leben können und auch darauf bauen, dass diese Lebensmittel besser kontrolliert werden als die des EU-Bio-Labels.
Dafür sind wir bereit, je nach Produkt, das zwei- bis fünffache zu bezahlen. Das muss man sich auf der einen Seite leisten können, auf der anderen aber vor allem wollen. Wenn die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte erhöht wird, schlägt das bei den Produkten, die unter den zurzeit höchsten anerkannten Labeln vertrieben werden auch entsprechend höher zu Buche. Das heißt, dass nicht nur diejenigen überproportional zahlen sollen, die sowieso schon für sich entschieden haben das freiwillig zu tun, sondern auch dass denjenigen, die sich dafür entscheiden wollen der Schritt erschwert wird, weil diese Produkte sich überproportional verteuern. Damit täte man den Tieren und den Bauern, die für diese Label produzieren auch nichts Gutes.
Eine für uns denkbare Lösung wäre es, die Haltungskennzeichnung als ausbaufähige Grundlage heranzuziehen. Da wurde schon Arbeit investiert und man fängt nicht wieder bei Null an. Vielleicht wird dann auch tatsächlich den Tieren geholfen, die diese Hilfe dringend benötigen.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...