Dietrich Frahne, Kohlberg. Zum Artikel „Südwesten investiert Milliarden in saubere Flüsse“ vom 21. März wäre etwas richtigzustellen: Textilien, die ohne den Einsatz von Chemikalien produziert werden, gibt es nicht. Das zu fordern wäre weltfremd, denn dafür müssten wir in Zukunft alle nackt herumlaufen.
Wollte man sich in naturbelassener Baumwolle einkleiden, würde man unter den zur Erzeugung unverzichtbaren Pflanzenschutzmitteln leiden, die beim Waschen und Bleichen (unter Einsatz von Chemikalien) absolut zuverlässig beseitigt werden. Ähnlich verhält es sich mit Wolle. Die Reinigung gelingt rückstandsfrei, ist aber wegen der Verschiebung ins Abwasser in Deutschland nicht mehr kostengünstig. Textilfasern sind zuverlässig sauber, aber nur dank intensiver Wasch- und gegebenenfalls Bleichverfahren, wobei die belastenden Stoffe sich alle in den Behandlungsbädern wiederfinden. Die heutige ausgereifte Abwasserklärtechnik kann damit fertig werden, sofern ihr Anteil nicht zu groß wird, was bei größeren Betriebseinheiten nicht immer einzuhalten ist. Wegen hoher Umweltauflagen haben wir es geschafft, die Textilveredlungsbranche in praktisch ganz Mitteleuropa abzuschaffen. Nürtingen, Reutlingen, Metzingen und viele Orte auf der Schwäbischen Alb können ein Lied davon singen. Allerdings gibt es heute modische Forderungen, die eher wenig Sinn machen, zum Beispiel ein mit Chemikalien erzeugter Charakter von Gebrauchsspuren (verwaschene Jeans) oder auffälligen Flecken schon in Neuware. Mit einer solchen Behandlung wird sowohl die Warenqualität vermindert als auch die Umwelt derart belastet, dass solche Artikel nur außerhalb Deutschlands gefertigt werden – wir müssen hierfür wegen der Fertigung im Ausland nicht aufkommen und so schert uns das keinen Deut. Und was die neu erkannte Belastung der Tierwelt durch Mikroplastik betrifft, so stammt das wohl vorwiegend aus der Benutzung von Körperpflegemitteln, wie Haarsprays, Lippenstiften und Duschgel. Ob darin auch Anteile von Mikroplastik enthalten sind, ist aus den vorgeschriebenen Angaben über Inhaltsstoffe für Laien nicht zu erkennen (unter beispielsweise Methacrylat Coploymeren wird der normale Bürger kein Mikroplastik vermuten). In Kläranlagen rutschen diese Anteile unverändert durch und landen eventuell im Verdauungstrakt von im Wasser lebenden Tieren.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...