Leserbriefe

Keine Gewalt-Videos im Internet zeigen

Roswitha Oberländer, Nürtingen. Zum Artikel „Messerangriff offenbar die Tat eines psychisch Kranken“ vom 10. Dezember. Wir brauchen keinen Krieg mehr – wir haben ja fast einen Bürgerkrieg! Können wir abends guten Gewissens noch auf die Straße? Die Zeitung schreibt, der Mörder sei psychisch krank, jetzt legt sich ein Schleier der Schuld auf die Ärmsten der Armen, auf die psychisch Kranken. Die meisten Menschen, die psychisch erkrankt sind, sind hilflos und arm, sie müssen die Gewalt einer Depression am eigenen Körper beziehungsweise Seele aushalten. Sie sind keine Mörder! Ich finde Mörder werden gemacht vom Internet, das Gewalt verherrlicht. Es ist selbstverständlich, dass der Held die „Bösen“ auf grausame Art ermordet, um dann als Sieger daraus hervorzugehen.

Wie verführerisch und zum Nachahmen sind solche Gewaltvideos. Eltern überlassen ihre Kinder einfach dem Schrott, ausgestrahlt durch das Internet. Gewalt wird überall propagiert. Ich spreche die Gesellschaft schuldig, die sich oft kalt und herzlos verhält, angefangen in der kleinsten Zelle der Familie und weiter in der Schule. Ich würde mir ein intaktes Familienleben wünschen, wo miteinander geredet wird, gute Filme angeschaut werden, über deren Inhalt diskutiert würde. Wir brauchen wieder Kultur, Schwarzenegger und Co raus! Wie wäre es mit der Antike und Aufklärung? Ist gar nicht langweilig. Wir wollen keine Mörder! Wir brauchen Kinder und Erwachsene mit ethischen Werten. Lasst uns damit beginnen.

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