Leserbriefe

Johanneskirche muss erhalten werden

Klaus-Dieter Tempel, NT-Neckarhausen. Seit Unterboihinger Gemeindeglieder jeweils am Samstag eine Mahnwache zur Erhaltung der Johanneskirche durchführen, habe ich mich daran beteiligt. Ich tue das, weil ich Verbindungen nach Wendlingen habe und weil ich es nicht ertragen kann, dass eine solide gebaute, erst 50 Jahre alte Kirche in der heutigen Wegwerfgesellschaft ebenfalls zu einem Wegwerfartikel wird. Was ist das für eine Gesellschaft, die das zulässt beziehungsweise plant? An ihre Stelle soll ein Gemeindezentrum kommen, nachdem die beiden Gemeindehäuser verkauft wurden. Der Kirchengemeinderat hat das beschlossen und somit sei nach Meinung der Verantwortlichen alles in Ordnung. Doch wem gehört die Kirche, wem gehörten die Gemeindehäuser? Sie gehören und gehörten der Gemeinde. Die Beschlüsse wurden gefasst, ohne die Gemeinden zu fragen. Dabei fühlen sich die Unterboihinger Gemeindeglieder ganz besonders hintergangen.

Zum 1. Januar 2013 wurde durch eine Fusion der bis dahin selbständigen Kirchengemeinden Wendlingen und Unterboihingen die Kirchengemeinde Wendlingen begründet. Von Kirchenabriss oder Verkauf der Gemeindehäuser war bis dahin nicht die Rede. Inzwischen wurde bekannt, dass Vorüberlegungen für ein neues Immobilienkonzept schon bei der Visitation durch den Dekan im Jahr 2010 angestellt wurden. Ein fertiges Konzept dazu lag bereits im Juli 2011 vor. Nichts davon erfuhren die Unterboihinger Gemeindeglieder. Sie wurden mit Bekanntwerden der Pläne erst nach der Fusion glatt überfahren oder gar betrogen.

Gleichzeitig bleibt immer wieder die Johanneskirche, wie auch am Sonntag 13. Juli, ohne Begründung geschlossen, obwohl in Wendlingen eine Pfarrerin und drei Pfarrer Dienst tun. So wollen sich die Unterboihinger ihre Kirche nicht nehmen lassen. Und wie soll da Vertrauen und Gemeinschaft zwischen den beiden Gemeinden entstehen? Es ist dringend nötig, dass ein neues Konzept für ein durch den schnellen Verkauf der Gemeindehäuser nötiges Gemeindezentrum unter Einbezug der Johanneskirche erstellt wird. Nur so ließe sich der Riss zwischen den einstigen Kirchengemeinden Wendlingen und Unterboihingen wieder beseitigen und der Frieden in der Gemeinde erhalten.

Zur Startseite