Leserbriefe

Jetzt muss alles auf den Tisch

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „277 Meter Bahnhofsflügel fallen kommende Woche“ vom 7. Januar. Es klingt wie ein Triumph in der Schlacht: 277 Meter Bahnhof fallen, 282 uralte Bäume fallen, das Zeltdorf fällt und die Fledermäuse fallen sicherlich auch. Kann uns das wirklich alles so gefallen?

Zumindest merkt jetzt sogar die SPD, dass mit Stuttgart 21 manches nicht stimmt. Rainer Arnold, SPD-Lokalmatador im Bundestag, sagt zu dem Planungsabschnitt PFA 1.3 auf den Fildern mit Flughafenbahnhof: „Diese Fehlplanung muss schnellstens in den Papierkorb.“ Aber ohne dieses Teilstück ist Stuttgart 21 komplett tot und es ist völlig ungewiss, ob aus dem bisherigen Planungs-und Genehmigungs-Stückwerk jemals ein funktionierendes und finanzierbares Ganzes wird. Aber trotzdem sollen jetzt schon Park und Bahnhof triumphierend zerstört werden?

Wer trägt dafür die Verantwortung? Oder versteckt sich jeder hinter dem Volk und der Abstimmung? Sogar der Ministerpräsident hat anscheinend vergessen, dass es nur um die Finanzierung bis maximal 4,5 Milliarden ging.

Über Sinn und Unsinn von S 21 konnte und sollte gar nicht abgestimmt werden. Aber jetzt muss alles auf den Tisch und erst wenn Planung und Kosten endgültig feststehen, kann über derartige Zerstörungen neu und ehrlich entschieden werden.

Bis dahin muss der Park weiter für die Menschen da sein mit 282 lebenden Bäumen, unter denen auch die Zelte und ihre sehr menschlichen Bewohner Schutz finden, die jetzt sogar die Pflege des von der Stadt vernachlässigten Parks übernommen haben.

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