Xenia Walter, Nürtingen. Zum Artikel „Fachkräfte gesucht“ vom 28. August.
Mitten in den Sommerferien wechselt die Stadt von einem sehr flexiblen Modell zu einem ganz und gar starren, manch einer mag sagen, starrsinnigen Modell. Begründung: Fachkräftemangel. Doch der Fachkräftemangel ist kein neues Problem, sondern besteht schon lange. Es ist völlig unverständlich, warum die Stadt den Kurswechsel so kurzfristig erzwingen möchte.
Das Argument des Fachkräftemangels ist vorgeschoben. Tatsächlich werden mit dem neuen Modell mehr Fachkräfte nötig sein oder die Stadt wird nur noch der Hälfte aller Kinder einen Ganztagsplatz bieten können. Ein Beispiel: Die Eltern von Kind A sind beide berufstätig. Elternteil eins arbeitet Vollzeit, Elternteil zwei zwei volle Tage pro Woche. Mit dem neuen Modell muss Kind A aber fünf ganze Tage buchen, da es nicht mehr, wie bisher, nur an zwei Nachmittagen gebracht werden kann. Ergo Kind A braucht einen Ganztagsplatz. Die Eltern von Kind B arbeiten wie die Eltern von Kind A, nur arbeitet Elternteil zwei an zwei anderen Tagen in der Woche. Kind B bräuchte nach dem neuen Modell ebenfalls einen Ganztagsplatz. Den hat aber schon Kind A belegt. Die Stadt kann also entweder einen weiteren Ganztagsplatz schaffen, was aber wegen des Fachkräftemangels nicht möglich ist, oder Kind B muss „halt gucken, wo es bleibt“. Dies hat letztlich zur Folge, dass die Eltern von Kind B weniger arbeiten können und müssen, was weder den Arbeitgeber noch die Steuerkasse erfreuen wird.
Dies hat die Stadt offensichtlich nicht bedacht. Eine Art „Kitaplatz-Sharing“ wäre zwischen sehr flexiblem und völlig starrem Modell unter Umständen die Lösung. Kind A und Kind B teilen sich die Nachmittage unter der Woche auf, sodass für beide ein Ganztagsplatz ausreicht. Es wäre wünschenswert, ja sogar erforderlich gewesen, vorher eine Bedarfsabfrage bei den Familien durchzuführen und vor allem das Ganze mit den Eltern zu besprechen und sie nicht mitten im August vor vollendete Tatsachen zu stellen. Nürtingen fehlt es also nicht nur an Fachkräften, sondern vor allem an Kommunikation.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
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