Ingrid Dolde, Großbettlingen. Zum Artikel „Hölderlinhaus: Entscheidung vertagt“ vom 13. Oktober. Die Aufstockung des Hölderlinhauses wird als beschlossen und alternativlos dargestellt, lediglich die Finanzierung müsse noch geregelt werden. Die Folgen für das Haus werden dabei nicht diskutiert, auf meine Frage nach dem Warum berufen sich Akteure auf einen Beschluss des Gemeinderats. In keiner Sitzung hat der Gemeinderat auch nur ansatzweise über die Folgen der Aufstockung für die originale Substanz des Hölderlinhauses gesprochen, geschweige denn die Folgen durch Beschluss in Kauf genommen. Der am 23. Februar 2016 vorgesehene Projektbeschluss (Aufgabenstellung Mehrfachbeauftragung) wurde wegen der Haushaltskrise von der Tagesordnung abgesetzt. Die Zerstörung der originalen Substanz ist aber nicht die einzige ungeklärte Frage.
Warum braucht man noch ein Stockwerk mehr mit 330 Quadratmetern, wenn das gewünschte Raumprogramm ins bestehende Gebäude passt? Die vorhandene Raumkapazität beziffert die Stadtverwaltung mit 1630 Quadratmetern – im Gromer-Gutachten stehen 1250 Quadratmeter –, demgegenüber steht ein angemeldeter Raumbedarf von circa 880 Quadratmetern.
Wie lässt sich die Summe von zwei Millionen für 330 Quadratmeter rechtfertigen? Man rechnet für die Sanierung 2,6 Millionen Euro. Für die von der Stadtverwaltung favorisierte Aufstockungslösung, um 330 Quadratmeter mehr zu erhalten, werden 4,6 Millionen angesetzt, zudem nach oben offen. Das fatale Ergebnis ist: Die von der Stadtverwaltung geplante Aufstockung wird nicht benötigt, zerstört die originale Substanz des Hölderlinhauses durch den dadurch notwendigen Erdbebenschutz und ist auch noch mit einem nach oben offenen Finanzierungsbedarf verknüpft.
Eine Sanierung ohne Aufstockung bringt nur Vorteile: man erhält ein hervorragend nutzbares Gebäude, die originale Substanz aus Hölderlins Zeit bleibt erhalten, man kann alles ohne Probleme bis 2020 abschließen und spart erhebliche Kosten. Bildungsnutzung und Dauerausstellung Hölderlin sind eine sich gut ergänzende Kombination in diesem großen Gebäude, aber das geht auch ohne Aufstockung des Hauses und Zerstörung seiner originalen Substanz aus Hölderlins Zeit.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...