Leserbriefe

Herr Hennrich windet sich

Pia Wolfram, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Hennrich stimmt heute mit Nein“ vom 30. Juni. Jede Liebe ist für mich gleich viel wert! Deshalb freue ich mich sehr über die Entscheidung des Bundestages, mit der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare durch die Ehe für alle endlich Schluss zu machen. Zum Glück hat die SPD die Kanzlerin bei ihrem taktischen „Entschärfungsversuch“ vor der Wahl einfach direkt wörtlich genommen.

Ich weiß, dass diese Frage für viele Menschen eine hochsensible ist – und wenn jemand diese Entscheidung nicht mit sich vereinbaren kann, sollten wir das in allem Respekt auch so stehen lassen. Aber über den Versuch unseres CDU-Bundestagsabgeordneten, sich als grundsätzlichen Befürworter der Ehe für alle zu verkaufen, der aber leider wegen des schnellen Verfahrens mit Nein stimmen musste, ärgere ich mich. Das Ganze wird nun schon seit Jahren breit in der Öffentlichkeit diskutiert und ein konkreter Gesetzesvorschlag liegt seit fast zwei Jahren beim Bundestag. Ein grundsätzlicher Befürworter hätte also Zeit gehabt, sich zu informieren. Und der Justizminister hat eindeutig klargestellt, dass eine solche Entscheidung durch die Rechtsprechung des Verfassungsgerichtes in einem einfachen Gesetz möglich ist.

Für mich zeigt das argumentative Winden von Herrn Hennrich vielmehr, wie sehr die Merkel-CDU beliebig, opportunistisch und inhaltsleer geworden ist. Vergessen wir nicht: die Tür geöffnet hat ja erst ein spontaner Schwenk der Kanzlerin. Zum Glück haben die linken Parteien im Parlament die Chance ergriffen. Denn Politik ist dann am stärksten, wenn sie klare Haltung zeigt.

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