Ruth Slembek-Aldinger, Kirchheim. Zum Artikel Geschichte ist in den Köpfen von Menschen vom 11. April. Dieser Artikel hat mich angesprochen, aber auch erstaunt und letztendlich bewegt, bewegt im wahrsten Sinn des Wortes. Auf der Lokalseite einer Zeitung im schwäbischen Raum werden Zeitzeugen umworben, ihre Erlebnisse oder Ereignisse und Zeiterscheinungen, die besonders bewegten, zu erzählen. Natürlich ist dies eine wunderbare Sache, aber ob wahre beziehungsweise real erlebte Geschichte, insbesondere die deutsche Geschichte mit all ihrem Macht- und Unrechtgehabe und dessen Folgen, erlebbar geschildert werden kann, nur durch Erzählungen, die dann druckreif aufbereitet und in andere (gar Fremd-)Wörter gekleidet sind, ob solcherart Geschichte anschaulicher oder gar erlebbar werden lässt, ist fraglich.
Bei der Überschrift fühlte ich mich noch angesprochen (Jahrgang 1935), aber nach den ersten acht Zeilen zuckte ich zusammen: Oral-Historie oder Story Telling, was soll denn das? Heimische, gar schwäbische Geschichte unter fremden, aber methodischen Stichworten? Meine anfängliche Begeisterung ist zusammengeschrumpft auf ein winziges Etwas zwischen Wollen und Können. Will ich unter diesen methodischen Stichworten überhaupt erzählen? Erzählen aus vergangener Zeit zwischen Krieg und Frieden, zwischen Hunger, Not und Elend, Hoffnungen, Ängsten und grenzenlosen Enttäuschungen? Will ich etwas erzählen, das im Nachhinein mit Fremdworten verfälscht und/oder aufgeputscht wird? Geschichte, die von der älteren Generation nur mit dem Fremdwörterbuch gelesen werden kann von Eintauchen in solcherart Literatur kann keine Rede mehr sein.
Aus der Zeit meiner (unserer) Kindheit und Jugend in den vierziger und fünfziger Jahren gibt es mehr zu erzählen als von den fünfzig Jahren danach, wo in die Sonne gereist werden konnte, deren Schatten unsere Kindheit und Jugend ganzheitlich beeinträchtigte. Sicher schien mit der Zeit für die Nachkriegsgeneration die Sonne immer heller.
Die Geburtsstunde der D-Mark war zum Beispiel ein solcher Lichtblick, dann der erste Einkauf mit einem Zehnpfennigstück, das waren genau drei Bombola, verkaufsfertig verpackt in einem simplen zugeklebten Giggle, aus einer Zeit, da gerade dieses durchsichtige Giggle, mehr als die Bombola im Gedächtnis klebt. Das Wort durchsichtig/durchscheinend ist bewusst gewählt, weil das lateinische transparent noch nicht geläufig war.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...