Leserbriefe

Halbwahrheiten der Bürgerinitiative

Hans-Joachim Neveling, Reutlingen. Es ist und bleibt ein Rätsel, aus welchem Grund Herr Eisele immer wieder bezüglich des geplanten Hotelbaus Halbwahrheiten verbreitet und es auch unterlässt, Tatsachen korrekt darzustellen.

Nicht ich wollte in Nürtingen ein Hotel bauen, sondern ein Bericht in der Nürtinger Zeitung vor zweieinhalb Jahren wies darauf hin, dass in Nürtingen dringend ein Hotel fehlt, um die Gäste unterzubringen und dass schon einige Investoren abgesagt hätten. Daraufhin kamen Nürtinger Bürger und Gesellschaften, die mich kannten, auf mich zu mit der Bitte, ein Hotel zu bauen und zu betreiben.

Diese Nürtinger Bürger machten für mich einen Termin beim Nürtinger Oberbürgermeister. Hiermit begann die unendliche Geschichte des Hotelbaus.

Nach Erstellung von zehn verschiedenen Vorschlägen und nach Begutachtung des Ausschusses städtebaulicher Wettbewerb „Westlicher Neckar“ akzeptierte die Mehrheit des Gemeinderates eine ZBauweise mit 90 Zimmern bis an den Neckarwall. Gegen diesen Beschluss liefen Herr Eisele und die Bürgerinitiative Protest und haben circa 4000 Stimmen gesammelt. Deren Hauptkritik bezog sich auf die Größe des Hotels und dass dadurch der Blick auf den Neckar verhindert wird. Was dabei aber allen Bürgern verschwiegen wurde ist, dass in wenigen Jahren der Wall am Neckar auf 2,70 Meter erhöht wird, wie das Wasserwirtschaftsamt fordert, und damit die Sicht auf den Neckar nicht mehr möglich ist. Bei einem Treffen in Reutlingen haben wir alle politisch Beteiligten und auch Herrn Eisele eingeladen, um die Differenzen zu besprechen.

Die erneute Forderung nur circa 60 Zimmer an der Straße entlang zu planen, haben wir durch eine nochmalige Änderung unseres Entwurfes erfüllt. Außerdem haben wir dem Wunsch der Initiative gemäß einen Biergarten integriert. Um die Sicht auf den Neckar zu erhalten, muss der Biergarten durch eine Tiefgarage auf eine Höhe von 2,70 Meter angehoben werden. Auch das findet in unserem erneuten Vorschlag Berücksichtigung. Völlig unverständlich für mich ist, dass die Forderungen von Mal zu Mal geändert werden. Auf die Frage meiner Frau bei der Versammlung in Reutlingen, ob er denn überhaupt ein Hotel wünsche, bejahte Herr Eisele diese. Steht er nicht zu seinem Wort? Wie viele Änderungen sollten wir denn noch vornehmen, um die Bürgerinitiative zufriedenzustellen?

Zum wiederholten Mal äußerte Herr Eisele, dass er ein Freund des Neckarufers ist und deshalb frage nicht nur ich mich, wie er es jahrelang ertragen konnten, ohne etwas selbst zu unternehmen, das ungepflegte Neckarufer sauber und attraktiv zu erhalten.

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