Leserbriefe

Gute Satire geht anders

Melina Wießler, Nürtingen. Zum „Nachhinein“ vom 2. Oktober.

Dass die Glosse am Rande labbrige Altherrenwitze aufwärmt, ist das eine; das Aussehen politisch engagierter Personen zur Zielscheibe dieses wohl lustig gemeinten Kommentars zu machen, lässt allerdings jegliches Restniveau verpuffen.

Dass das in dieselbe Kerbe schlagende Google-Suchergebnis Anlass für Kritik (oder meinethalben: Spott) sein könnte, kommt dem Verfasser scheinbar nicht in den Sinn. Lieber sucht er leichtere Angriffsflächen: Ricarda Langs politische Arbeit ins Auge zu fassen wäre halt zu kompliziert, also lautet der Witz: „Hohoho, so lustig, guckt mal, wie die aussieht, Google macht das auch. Und der Toni ist in Wahrheit eine fette Antonia!“ (Dass das auf Kosten von ohnehin häufig diskriminierten und missachteten Personen geht – die summa summarum in der Konsequenz mit erheblichen Folgen einer solchen Darstellung zu kämpfen haben: geschenkt).

Noch mal zum Mitschreiben: Gute Satire keilt nach oben aus, nicht nach unten. Das ist gar nicht so schwer und ist, wenn gekonnt, ungemein lustig.

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