Leserbriefe

Gemeinde informiert sehr unzureichend

Linda Schweikert, Oberboihingen. Zum Artikel „Die Tage des Kindergartens in der Alten Schule sind gezählt“. Mein Name ist Linda Schweikert, ich bin 30 Jahre alt, habe drei kleine Kinder und wohne in Oberboihingen. Vor acht Jahren hatte ich weder Mann noch Kinder, noch habe ich in Oberboihingen gewohnt. Ich lasse mir nicht gerne nachsagen, wir seien zu spät, wir hätten früher etwas tun müssen. Daher möchte ich gerne heute für mich sprechen, da doch viel im Namen von uns Eltern gesagt wurde, ohne uns selbst sprechen zu lassen.

Es gab vor drei Jahren eine Unterschriftensammlung zur Erhaltung der Alte Schule. Diese wurde der Gemeindeverwaltung vorgelegt und daraufhin versicherte man uns, dass wir bleiben dürfen. Zu hören, dass die Schließung seit acht Jahren fest beschlossen ist, stößt bei mir daher auf Unverständnis. Warum werden wir nicht informiert? Im Frühjahr 2019 kamen erneute Gerüchte auf über die Schließung des Kinderhauses. Auf drängende Nachfrage bei der Gemeindeverwaltung bekamen wir zur Antwort, es sei noch nichts entschieden.

Im Oktober kam ein neues Mädchen zu uns in das Kinderhaus. Die Mutter hatte nach der Entscheidung des Gemeinderates mit den Tränen zu kämpfen. Sie wurde nicht darüber informiert, dass ihr Kind vielleicht den Kindergarten wechseln muss. Wie viele andere Eltern auch, mich eingeschlossen.

Die Kindergartenanmeldung von meinem Sohn, der im Kinderhaus Alte Schule aufgenommen werden soll, liegt der Gemeindeverwaltung seit circa einem Jahr vor. Da die Alte Schule voll sei, wurden mir die Kindergärten Röte und Kirchrain angeboten, ohne mir mitzuteilen, dass diese zum Aufnahmezeitpunkt schon nicht mehr existieren. Wie kann das sein?

Wir vom Elternbeirat haben mehrmals darum gebeten, an den Infoveranstaltungen zum neuen Kinderhaus teilnehmen zu dürfen. Wir wurden auch mehrmals ausgeladen. Warum? Vielen mag das Thema Kindergärten egal sein, viele freuen sich über neue Möglichkeiten, aber den vielen anderen die Wahl zu nehmen, ob ihr Kind in einem kleineren Kindergarten aufwächst, ist nicht sehr demokratisch. Nicht alles muss groß und neu sein, aus Kinderaugen ist manchmal das Überschaubare, auch wenn es alt ist, nicht das Schlechteste. Ich wünsche mir, dass auch wir jetzt endlich aufgeklärt werden, damit ich nicht nur für mich, sondern auch für meine Kinder zur Ruhe kommen kann. Auch wenn ich die Hoffnung auf den Erhalt des Kinderhauses Alte Schule bis zum Umzugstag nicht aufgeben werde.

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