Leserbriefe

Gaza und Israel

Raul Guerreiro, Nürtingen. Nach dem Zugang von Fotojournalisten im Gazastreifen ist die Welt von einer Reihe von schrecklichen Bildern überflutet: die zertrümmerten und zerstückelten Körper von palästinensischen Kindern und Frauen sowie allerlei von Bomben zerstörte Häuser, Schulen und Krankenhäuser. Vielleicht kommt Israel mit einer ebenso makaberen Minishow nach, wegen der palästinensischen Raketen auf ihrem Territorium. Es ist das Verhalten von Menschen, die sich heute erlauben, den tierischen Verhältnissen von vor Millionen von Jahren auf der Erde zu folgen. Erstaunlicherweise besitzen die heutigen Parteien, die sogar welthistorische Verbundene sind, ähnliche geistige Inspirationsquellen in ihren inneren Kulturen. Der sechszackige Stern Davids, als Ikon des Judentums, besteht aus zwei übereinanderliegenden umgekehrten Dreiecken. Oben die Dreiheit der erkannten göttlich-kosmischen Realität, unten die verspiegelte Dreiheit des irdisch-materiellen Daseins. Bei dem moslemischen Ikon, ein Stern über einem Mondviertel, wird genauso auf eine höhere kosmische Realität und auf ein unteres materielles Dasein hingewiesen; denn die Mondperioden und -kräfte sind gewissermaßen Teil der menschlichen Existenz auf Erden.

Heute jedoch haben die Politiker und religiösen Führer auf beiden Seiten ihre „oberen“ spirituellen Quellen verworfen und geleugnet. Als materialistischen Scheinspiritualisten füttern sie vielmehr den „unteren“ Teil ihrer Quellen und übergeben sich der Illusion, ein angeblich moralisch legitimiertes Blutvergießen in tierischem Ausmaß führen zu müssen. Was für ein miserables Spektakel und Beispiel für den Rest der Welt!

Mehr als Made-in-Germany-Technik, Ausbildung für Grenzpolizisten oder den diplomatischen Einsatz des Restes der Welt brauchen diese erkrankten Parteien vor allem Unterricht in Zivilisationskunde, Humanität und Geisteswissenschaft. Nur so können sie ihre höheren friedensspendenden Quellen neu entdecken und künftig einen weltoffenen Mehrvölkerstaat im Mittleren Osten gestalten. Frei von veralteten religiösen Dogmen und DNA-abhängigen rassistischen Lehren.

Zur Startseite