Leserbriefe

Für jeden Stadtteil bis zu drei Familien

Arno Spreier, Nürtingen. Zum Artikel „Die Diskussion wird neu aufgerollt“ vom 18. Juni. Viele schreien hier, doch keiner will sie haben. Unvermögen, Arroganz oder tatsächlich nur Schnellschuss, weil da etwas vom Himmel gefallen ist. Gewählte Bürgervertreter ohne Plan oder Gewissen? Warum eine Zentralisierung der Mittellosen und/oder sozial Schwachen? Was bedeutet Integration bei diesem Vorgehen unserer Stadträte? Ob Innerer Gänslesgrund, Grötzinger Straße oder Nanz-Wiese. Wo ist das ausgewogen, wenn dieser Bereich als Armenviertel herabgewürdigt wird? Nach welchem Verteilerschlüssel wird hier gehandelt? Hat uns die Geschichte nicht schon oft gezeigt, dass eine Zentralisierung bestimmter Menschengruppen gleich Rückschritt bedeutet?

Einwohner, die schon einige Jahrzehnte hier wohnen, noch kein Deutsch sprechen, gleich welcher Herkunft (Erdteil). Hier ist ein Miteinander und Füreinander gefragt, ohne einen Stadtteil gezielt zu belasten oder gar rauszuhalten. In jedem Stadtteil sollte es möglich sein, Wohnraum für bis zu zwei jedoch höchstens drei Familien zu schaffen. Das wäre ein großer Schritt zur Eingewöhnung/ Integration. Eine Bebauung, wo auch immer, sollte eine Gesundheitsgefährdung ausschließen. Künftig sollte jeder Baubezirk, jede größere Wohnanlage einen Wohnraum für diesen Personenkreis ausweisen.

Mit Befremdung musste ich feststellen, dass die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung vom 16. Juni im Bebauungsplanverfahren, Fläche II – Liebermannstraße 1 (Nanz-Wiese) ohne die Hochspannungstrasse wiedergegeben wurde. Aktuell hierzu passt der Artikel in der Nürtinger Zeitung vom 18. Juni: „Gerissene Stromleitung entzündet trockenes Feld“. Diese Wohnproblematik erscheint mir zu wichtig, als dass man nur Wohnraum und Standort am Schreibtisch auswählt oder beschließt. Einige der Entscheidungsträger sollten sich mal auf den Weg machen und die Stadtteile vor Ort in Augenschein nehmen.

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