Leserbriefe

Für Bürgerentscheid

Hans-Joachim Baumann, NT-Neckarhausen. Unter dem Motto „Ich lebe, und ihr sollt auch leben!“ haben in der vergangenen Woche im Rahmen des Kirchenbezirkstags viele Veranstaltungen und Begegnungen stattgefunden. Mit einer Wanderung auf dem Jakobsweg von Großbettlingen über Neckartailfingen nach Altenriet nutzte mancher die Gelegenheit, Gott auf einem Pilgerweg sowohl in Gemeinschaft mit anderen als auch in Andacht und Stille zu begegnen. Immer mehr Menschen suchen in Klöstern oder gerade solchen Pilgerwanderungen durch die Natur neue Ausrichtung im Fragen und Hören auf Gott, weil die Belastungen des Alltags rasant zugenommen haben. Dabei wird die Bedrohung der heimischen Natur als immer problematischer empfunden.

In Neckarhausen nehmen die Belastungen durch den Verkehr mit seinen Folgeerscheinungen Lärm und Feinstaub beängstigende Ausmaße an. Wenn der Verkehr auf der B 297 stockt, nutzen Ortskundige die engen Durchgangsstraßen, um den Stau zu umfahren. Vor allem ältere, gehbehinderte Menschen und Kinder haben regelrecht Angst, auf die Straße zu gehen oder draußen zu spielen. Ein Konzept zum Schutz der Anwohner liegt bis heute nicht vor. Wenn künftig auch noch auf dem „Großen Forst“ Industrie angesiedelt wird, ist mit einer deutlichen Zunahme des Verkehrs zu rechnen.

Aus diesem Grund haben viele Neckarhäuser den Antrag auf einen Bürgerentscheid mit unterzeichnet. Ihnen fehlt das Vertrauen in die Verwaltung, die anstehenden Probleme zu erkennen und Lösungen zu konzipieren. Der Erhalt ihres Lebensraums liegt ihnen am Herzen, der nicht irgendwelchen Prestigeobjekten geopfert werden darf. Die Ablehnung des Antrags auf Bürgerentscheid ist gewiss keine vertrauensbildende, entlastende Maßnahme, auf die hier dringlich gewartet wird.

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