Leserbriefe

Fragwürdige Unterstützung

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zu den Leserbriefen „Palmer liegt absolut richtig“ und „Würde mir mehr Typen wie Palmer wünschen“ vom 3. Juni. In den Leserbriefen wird offensichtlich, wie richtig die grünen Vorstände auf Bundes-, Landes- und Kreisebene liegen. Ein Blick in das Leserbriefarchiv der Nürtinger Zeitung reicht. Wir finden Überschriften wie „Die Burka erniedrigt die Frauen“ oder „Palmers Bahnkritik ist kein Rassismus“, Überschriften, die den Wertekanon der Leserbriefschreiberin erkennen lassen. Das gilt im gleichen Umfang selbstverständlich auch für den Leserbrief der Dame, die sich mehr Typen wie Herrn Palmer wünscht. Diese Dame wünscht sich mehr Menschen, die ihre gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit so offen zeigen wie der kommunale Wahlbeamte der schwäbischen Universitätsstadt.

Welche Schlüsse sollten wir Grünen nun aus solcher Unterstützung ziehen? Für mich aus dem Kreis der Erstunterzeichnerinnen des Briefes, der den Landes- und Kreisvorstand zu Ordnungsmaßnahmen gegen Palmer aufforderte, zeigt es deutlich, dass wir in unserer Einschätzung richtig liegen. Es mag zwar auch einen Kreis von rund 30 Menschen aus der grünen Zeitgeschichte, darunter auch die ehemalige Abgeordnete aus dem Wahlkreis Nürtingen geben, bei denen ich fast versucht bin, dass der Enkeltrick wirkt, die sich auf die Seite Palmers stellen, wirkliche Aussagekraft hat dieser Appell jedoch nicht.

Wenn sich die Leserbriefschreiberin Palmer oder hilfsweise den Vorsitzenden der rechts-konservativen CSU als Bundeskanzler wünscht oder sich die andere Dame von Palmer in ihrer gefühlten (alternativen?) Faktenlage und fragwürdigen Moral bestätigt fühlt, so zeigt dies, dass es Parteien gibt, die die politische Heimat für solche Populisten sein können. Diese Parteien führen den Begriff „Alternative“ im Namen und werden sicher nicht den Kanzler in unserem Heimatland stellen. Meine Heimat könnte so ein rechtsradikaler Staat nicht sein!

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