Leserbriefe

Flüchtlingschaos außer Kontrolle?

Reiner Essl, NT-Reudern. Zum Artikel „Merkel bestreitet Machtverlust“ vom 14. November. Wer am 14. November im ZDF das Interview von Bettina Schausten und Dr. Peter Frey mit Frau Merkel gesehen hat, kann den Gedanken nicht loswerden, dass sich Frau Merkel durch Überschätzung eigener Möglichkeiten fernab jeglicher Realität bewegt. Auf die Frage: „Was nun, Frau Merkel?“ gab sie keine konkrete Antwort und hat sich ihrer eigenen Manier folgend aus den Fragen gewunden. Dass sie einen Machtverlust durch ihre Flüchtlingspolitik erreicht hat, hat sie als marginal abgetan. Auch die Überlastung der Kommunen und freiwilligen Helfer bis zur Schmerzgrenze hat sie mit Floskeln überspielt. Sie beruft sich auf das Schengener Abkommen, aber strapaziert diese Errungenschaft, da unzählige Flüchtlinge ohne Kontrolle ins Land kommen, sodass niemand eine genaue Zahl bestimmen kann.

Das Schengener Abkommen trägt auch den Vertrag über die Vertiefung der Zusammenarbeit, gegen grenzüberschreitenden Terrorismus, Kriminalität und illegale Einwanderung. Nun, das alles hat Frau Merkel mit ihrer kontrollfreien Einwanderung der Flüchtlinge ausgehebelt. Die Hilferufe aus den Kommunen und der Koalition hat sie ignoriert, obwohl elementare Einrichtungen requiriert wurden und so dem Volkswohl nicht mehr zur Verfügung stehen. Doch Zeltstädte werden auf Dauer keine Lösung sein und Eloquenz hilft da auch nicht weiter. Einzelbeiträge der Industrie, dass man Asylanten durch Turboausbildung in das Wirtschaftsleben integriert, sollen von der gigantischen Aufgabe ablenken und vergessen lassen, dass jeder Beruf eine lange Lehrzeit benötigt, um für das Leben gerüstet zu sein.

Das alles hat für Frau Merkel keine Bedeutung, um in ihrer Spur zu bleiben. Auch dass ein Nachzug der Familie die Anzahl der Asylanten verdreifachen kann, hat sie wenig berührt, bis realistisch denkende Politiker einen Riegel vorschoben. Wie man erfahren konnte, hat Frau Merkel das zur Kenntnis genommen. Aber sie weiß, dass kein potenzieller Nachfolger zur Verfügung steht. Nun ist eine grenzenlose Freiheit durch die Grausamkeit in Paris zur Illusion geworden. Es ist zu hoffen, dass Frau Merkel mit ihren Anhängern zur Besinnung kommt, dass eine unkontrollierte Zuwanderung dieser Menschen für uns und Europa eine Gefahr bedeutet, die mit verbalen stereotypen Reden nicht zu eliminieren ist.

Man sollte die armen Menschen, die zu uns kommen und Schutz suchen, nicht als eine akute Gefahr einstufen. Aber eine Selektion sollte doch gefordert sein.

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