Claudia Mayer, Nürtingen. Zum Artikel „Der neunte Wahlvorschlag“ vom 22. Mai. Bei allem Lob für Heinrich Freer möchte ich, selbst Schülerin der zwölften Jahrgangsstufe, auf etwas hinweisen. Leistungskurse gibt es schon länger nicht mehr. Zum einen heißen diese Fächer mittlerweile Kernkompetenzfächer. Außerdem geht es schon lange nicht mehr, dass ein Schüler seine Leistungskurse zum Beispiel nur in den Naturwissenschaften sucht. Es gibt fünf Kernkompetenzfächer mit jeweils vier Wochen-Stunden, wovon Deutsch und Mathematik zwingend belegt werden müssen. Dann muss eine Sprache gewählt werden. Ein weiteres Fach stellt frei, ob Sprache oder Naturwissenschaft, und das fünfte Fach ist gänzlich freigestellt. Die anderen Fächer, Pflichtfächer genannt, werden nur zwei Stunden die Woche unterrichtet, müssen aber fast alle belegt werden.
Man kann lediglich eine Naturwissenschaft abwählen und sich entscheiden, ob man Bildende Kunst oder Musik belegen möchte. Sprachen können nicht zweistündig gewählt werden. Weiterhin ist es wichtig, dass man auf dreißig Wochenstunden kommt, erreicht man diese nicht mit den gewählten Stunden, muss man entweder noch weitere zweistündige Kurse belegen oder über Wahlfächer wie zum Beispiel Chor oder Ähnlichem die Stundenzahl aufstocken. Auch die Abiturprüfung selbst hat sich gewandelt. Man muss die Fächer aus drei Blöcken zusammenstellen. Dem sprachlichen (Deutsch und sämtliche Fremdsprachen, die die Schulen anbieten), dem naturwissenschaftlichen (Mathematik, Chemie, Physik und Biologie) und dem gesellschaftswissenschaftlichen (alle restlichen Fächer) Block. Deutsch und Mathematik müssen als Prüfungsfächer gewählt werden. Die vier schriftlichen Prüfungsfächer sind ausschließlich Kernkompetenzfächer, das mündliche Prüfungsfach ist frei wählbar, abgesehen von den Fächern, die bereits schriftlich geprüft werden, muss aber dafür sorgen, dass alle drei Blöcke abgedeckt sind; werden über die schriftliche Prüfung nur die Naturwissenschaften und die Sprachen abgedeckt, muss das mündliche Prüfungsfach ein gesellschaftswissenschaftliches Fach sein.
Die Redakteurin sieht nun wohl auch, dass das Wort „Leistungskurs“ eine völlig falsche Vorstellung von dem heutigen Abitur vermittelt, die der heutigen Realität nicht im Geringsten entspricht. Was mir dieses Wort so aufstoßen lässt, ist die Tatsache, dass zahlreiche ältere Menschen, möglicherweise auch Personalchefs in verschiedenen Firmen, so nicht bemerken, dass sich vieles geändert hat und damit ein Abitur mit einem schlechteren Durchschnitt als ein Abitur einige Jahre zuvor nicht unbedingt schlechter ist, wenn man es in Relation sieht. Und genau deshalb ist es mir so wichtig, dass keine falschen Informationen vermittelt werden, und sei es nur durch das hartnäckige Halten eines Wortes im Sprachschatz unserer Journalisten, denn diese Informationen können unsere Zukunft negativ beeinflussen, ohne dass irgendwo böser Wille da gewesen wäre.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...