Leserbriefe

Fahrtauglichkeit sollte man testen

Peter Kreuzhof, Bempflingen. Zum Artikel „Auto erfasst Kinder an grüner Ampel“ vom 9. August. Thomas Faltin wirft die Frage auf, ob Fahrtauglichkeitstests für Senioren verpflichtend eingeführt werden sollen.

Es ist logisch, dass die auf Wählerstimmen angewiesenen Politiker und der sich weithin aus Mitgliedsbeiträgen finanzierende ADAC die Fahrtauglichkeitstests ablehnen. Sie lehnen sich vor dem Hintergrund undifferenzierter Daten zufrieden zurück und verweisen darauf, dass „nur“ 11,6 Prozent der über 65-Jährigen, die 20 Prozent an der Gesamtbevölkerung ausmachen, an Unfällen beteiligt sind. Das ist pure Ignoranz und Augenwischerei hinsichtlich der Fakten zur Struktur dieses Personenkreises. Man verschweigt geflissentlich, dass sich in der Gruppe der 65-Jährigen und Älteren etwa drei Millionen Personen befinden, die Leistungen aus der Pflegeversicherung beziehen, also der pflegenden Hilfe durch Hilfswillige oder Pflegeeinrichtungen bedürfen. Diese nehmen doch höchstens noch als Beifahrer am Verkehrsgeschehen teil. Dann sollen nach aktuellen Aussagen der Presse und diverser Publikationen etwa 15 Prozent der Älteren von Altersarmut betroffen beziehungsweise bedroht sein. Ob die sich noch ein Fahrzeug erlauben können?

Unter Einbezug dieser Fakten kommt man möglicherweise zu dem Ergebnis, dass die 18- bis 24-Jährigen im Vergleich eine geringere Unfallträchtigkeit haben. Außerdem wird derjenige feststellen, dass das teilweise merkwürdige Fahrverhalten außerhalb der Berufsverkehrszeiten häufig durch Fahrzeuge verursacht wird, hinter deren Steuer ein weißer Haarschopf sitzt. Meine Antwort auf die Frage des Herrn Faltin lautet: Fahrtauglichkeitstests sofort!

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